Am Dresdner Universitätsklinikum entsteht das Zentrum für Seelische Gesundheit und Altersforschung

Zentrum für Seelische Gesundheit und Altersforschung entsteht im Dresdner Uniklinikum / Visualisierung: © sander.hofrichter architekten
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Das neue Zentrum für Seelische Gesundheit und Altersforschung ist die Antwort des Klinikums auf die wachsende Bedeutung psychischer Erkrankungen, die nicht nur bei älteren Patienten vorkommen.

Im April 2021 erfolgte der Spatenstich für das Gebäude, das zukünftig neben dem Zentrum für Seelische Gesundheit auch das UniversitätsCentrum für gesundes Altern, das Labor­diag­nostische Zentrum mit den Instituten für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin und dem Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie sowie die Early Clinical Trial Unit (ECTU) beherbergt. Der Bau soll bis zum 3. Quartal 2025 be­zugsfertig sein, wobei Bauplanung und Koordination vom klinikeigenen Bauherrenteam übernommen wurden. 95 Millio­nen Euro investiert der Freistaat Sachsen. Dieser Neubau verspricht einerseits einen weiteren Modernisierungsschub für die Maximal­versorgung sowie andererseits Synergieeffekte durch die Verzahnung der Kliniken. „Durch die enge Zusam­men­arbeit von Medizin, Wissenschaft, Labordiagnostik und Mikrobio­logie können wir künftig schneller und individualisierter Therapien anbieten“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizini­scher Vorstand am Universitätsklinikum Dresden.

Blick in das Foyer im Zentrum für Seelische Gesundheit und Altersforschung / Visualisierung: © sander.hofrichter architekten
Starke Beeinträchtigung

Das neue Zentrum ist aber auch eine Reaktion auf die Tendenz, dass immer mehr und vor allem ältere Menschen unter psychischen Erkrankungen leiden. Die Betroffenen und ihre Familien sind dadurch erheblich in Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und sozialer Teilhabe beeinträchtigt. Dabei haben insbesondere affektive Störungen wie Depressionen, Angststörungen, Sucht­erkrankungen, Schizophrenie und Demenzerkrankungen so­wie psychosomatische Erkrankungen eine große Relevanz: Sie sind in der Bevölkerung weit verbreitet, was auch Unter­neh­men und Volkswirtschaft zu spüren bekommen. Der Neubau mit einer Nutzfläche von 12.080 Quadratmetern ist deshalb eine Antwort auf diese medizinisch-gesellschaftlichen Entwick­lungen.

Optimale Behandlungsmöglichkeiten

Die genannten Kliniken finden im neuen Zentrum optimale Behandlungsmöglichkeiten vor, wofür die jeweiligen Klinik­lei­ter in enger Abstimmung mit den Bauherren stehen. Beispiele für eine entsprechend angepasste Architektur gibt es einige. So können sich die Patienten etwa in offenen Innenhöfen und auf speziellen Terrassen erholen. Und die direkte Anbindung des Neubaus ans benachbarte Diagnostisch Internistisch Neuro­lo­gische Zentrum (DINZ) ermöglicht schnelle Diagnosen für die psychiatrische Klinik und eine intensivmedizinische Ab­sicherung für die Early Clinical Trial Unit (ECTU). Insgesamt entstehen rund 70 Patientenzimmer. Auch logistisch zeigen sich die Bauplaner innovativ. Vom Kellergeschoss, in dem sich auch die Tiefgarage mit über 50 Stellplätzen befindet, wird ein Versorgungstunnel bis zum Wirt­schaftshof des DINZ führen. Künftig sollen schwere LKW und Transportfahrzeuge nur noch bis zu diesem Wirtschaftshof fahren. Ver- und Entsor­gung des Neubaus erfolgen über kleinere, elektrobetriebene Fahrzeuge, die unterirdisch im Tunnel unterwegs sind.

In weiteren Beiträgen stellen wir Ihnen vor, wie die Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psycho­somatik, das UniversitätsCentrum für gesundes Altern sowie Early Clinical Trial Unit von den neuen Räumlichkeiten im Zentrum für Seelische Gesundheit und Altersforschung profitieren.

Redaktion: Philipp Demankowski

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