Zurück ins Leben

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In der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz GmbH werden Patienten in allen Phasen der Neurorehabilitation behandelt. In der Intensiveinheit kann Chefarzt Prof. Dr. Marcus Pohl und sein Team bei kritischen Patienten auch die Aufgaben der Beatmungsentwöhnung und Dialyse leisten.

Noch nicht mal ein Jahr ist vergangen, aber der neue Chefarzt der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz Prof. Dr. Marcus Pohl hat sich schon mehr als akklimatisiert. Nachdem er 15 Jahre an der Bavaria Klinik in Kreischa gearbeitet hatte, war es im Herbst 2015 Zeit für eine Zäsur. Eigentlich wollte der 50-Jährige erst einmal eine berufliche Pause einlegen, doch dann kam das Angebot aus Pulsnitz. Nach kurzer Überlegung sagte er zu. Ein Schritt, den er nicht bereut hat. „Man merkt jeden Tag, dass die teils langjährigen Mitarbeiter mit viel Spaß zur Arbeit kommen“, sagt der Neurologe. Tatsächlich sieht man in außerordentlich viele lächelnde Gesichter, wenn man durch die Gänge streift. Als sich ein Patient einmal verläuft, hilft ihm eine aufmerksame Pflegerin wieder auf die richtige Station zu kommen. In anderen Krankenhäusern kann ein solcher Patient im stressigen Arbeitsalltag auch einmal übersehen werden. Im Umgang mit den Patienten ist in Pulsnitz aber auch eine besondere Sensibilität gefragt. Die Fachklinik für Neuro­lo­gisch-Neurochirurgische Rehabilitation hilft schließlich Betroffenen mit teilweise sehr langen und schweren Krankheitsverläufen zurück ins Leben. Dabei ist die Rehabilitation von neurologischen Patienten prinzipiell noch eine relativ junge Disziplin. Erst Mitte der Neunziger Jahre einigten sich Kranken- und Rentenversicherung auf ein Phasenmodell, um die Finan­zie­rung zu sichern: von der Akutbehandlung in Phase A, die eindeutig Krankenkassenleistungen betreffen, bis zur von der Rentenkasse bezahlten Rehabilitation in Phase D, in der ein eventueller Arbeitseinstieg schon wieder absehbar ist.

Intensivtherapie und Rehabilitation

Da sich im Nachgang der Wende auch die Krankenhaus­landschaft stark gewandelt hat, wird eine neurologische Rehabilitationseinrichtung wie die HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz mehr denn je gebraucht. „1984 gab es in Dresden weniger als 10 Beatmungsplätze, heute sind es wohl mehr als 100“, beschreibt Prof. Pohl die rasante Entwicklung und damit einhergehend die Notwendigkeit von der Beatmungsentwöhnung in der Rehabilitation. Auch dank der modernen Intensivmedizin ist die Wahr­schein­lichkeit für ein Überleben der Patienten mit einer neurologischen Erkrankung heute um ein Vielfaches höher. Bezieht man noch den Umstand in die Überlegung ein, dass es nicht der Auftrag eines Akutkrankenhauses sein kann, einen Pa­tienten lange auf der Intensivstation verweilen zu lassen, wird deutlich, warum man neurologische Rehabilitations­ein­richtungen so dringend braucht. Dabei werden natürlich Pa­tienten aus allen Rehabilitationsphasen in der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz behandelt und betreut. Eine Schwimmhalle und Trainingsräume für Patienten, denen es schon wieder etwas besser geht, gehören deshalb genauso zur Ausstattung wie eine Intensiveinheit für Patienten der Phase B. Nun müssen Menschen mit Gehirn- oder Rückenmarks­verletzungen wie Schlaganfällen oder Schädel-Hirn-Trauma­ta, teilweise beatmet werden. Ein wichtiges Ziel für die Pulsnitzer Rehaklinik ist demnach die Entwöhnung von der künstlichen Beatmung, die man in Englisch „Weaning“ nennt. Die Pulsnitzer Intensivstation verfügt über 22 Behandlungsplätze. Dem interdisziplinären Team ist es dank der hochmodernen Geräte und dem speziell ausgebildeten Fachpersonal möglich, beatmungspflichtige Patienten adäquat zu versorgen und Schritt für Schritt von der künstlichen Beatmung abzubringen. Dabei folgen die Mediziner einem festgelegten Plan. Jeden Tag wird die Beatmung für eine gewisse Zeitdauer abgestellt. Zunächst in kurzen Abständen und dann immer länger bis die Atemmuskeln des Patienten wieder so gut trainiert sind, dass er selbstständig atmen kann. Nebenwirkungen, Dauer und Patientenreaktionen werden dabei gewissenhaft dokumentiert. „Je länger die Beatmungsdauer im Vorfeld war, desto schwieriger ist die Entwöhnung und desto höher ist das Risiko für Folgeerkrankungen“, so Prof. Pohl.

Rehabilitation für Dialysepatienten möglich

Zudem ist es in Pulsnitz ab sofort auch möglich Dialysepatienten zu behandeln. Das Verfahren, das im Volksmund auch als Blutwäsche bekannt ist, kann bei schwerkranken Patienten nun in einem eigens dafür umgebauten Behandlungsraum durchgeführt werden. Diese Patientengruppe hat ebenfalls eine lange Behandlungszeit hinter sich, die häufig durch Multiorgan­ver­sagen gekennzeichnet ist. Sie müssen nicht nur beatmet werden, weil die Atemmuskeln nicht mehr die nötige Kraft haben. Zusätzlich muss eine Dialyse durchgeführt werden, da die Nieren so schwer geschädigt sind, dass sie ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Musste man für die Dialyse vorher noch ins nächstgelegene Krankenhaus ausweichen, kann die Klinik mit dem neuen Dialysezimmer nun auch Patienten helfen, die nicht transportfähig sind. Diese Patienten kommen immer häufiger vor, da die moderne Intensivmedizin ein Überleben nach sehr schweren Erkrankungen wie der schweren Sepsis immer wahrscheinlicher macht. Dabei gilt es exakte Standards einzuhalten, denn die Dialysebehandlung ist in Deutschland sehr genau geregelt. So dürfen nur Fach­ärzte für Nierenheilkunde, die sogenannten Nephrologen, sowie Dialyseschwestern und -pfleger die Behandlung durchführen. Dafür holt man sich in Pulsnitz die Expertise des Fachpersonals im nahegelegenen KfH-Nierenzentrum Bischofs­werda, das über die entsprechende Erfahrung auf dem Gebiet verfügt. Mit Etablierung der Dialyse in der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz wird ein weiterer Meilenstein zur bestmöglichen Patientenversorgung der hochspezialisierten Einrichtung gesetzt.

HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz GmbH
Wittgensteiner Straße 1, 01896 Pulsnitz
Telefon: +49 35 95 5 5-0
Telefax: +49 35 95 5 5-12 14
www.helios-kliniken.de/schloss-pulsnitz

Text: Philipp Demankowski

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