Zurück zur Alltagstauglichkeit

Prof. Lorenz Hofbauer / Foto: UKD/Thomas Albrecht
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Im Neubau des Zentrums für Seelische Gesundheit und Altersforschung finden auch die Ärzte aus dem UniversitätsCentrum für gesundes Altern perfekte Bedingungen für die Therapie älterer Menschen. Dabei macht ein interdisziplinärer Ansatz die Patienten fit für die Aktivitäten des täglichen Lebens.

Schon der Name verrät, dass im Zentrum für Seelische Gesund­heit und Altersforschung auch die Altersmedizin ein festes Zuhause haben wird. „Wir bekommen im Neubau ein komp­lettes Stockwerk mit insgesamt 39 Therapiebetten. Das bedeutet eine Verdopplung im Vergleich zu unseren bisherigen Kapazitäten“, sagt Prof. Lorenz Hofbauer, der Leiter des Uni­versitätsCentrums für gesundes Altern. Die Ausstat­tung ent­spricht dabei modernsten Stan­dards, umfasst große Be­hand­lungs­räume mit altersgerechten Bädern und Zimmern mit maxi­mal zwei Betten. Essenziell für die Altersmedizin ist die direkte Anbindung des Hauses an die Intensivstation des bestehenden Diagnostisch Internistisch Neurologischen Zentrums DINZ.

Altersgerechte Raumarchitektur

Zudem wurde viel Wert auf eine altersgerechte Raum­archi­tektur des Gebäudes gelegt: Große Fensterfronten lassen viel Tageslicht herein und bieten zudem einen unverstellten Blick nach draußen. Die Dachterrasse wird in der Therapie verwendet, es gibt kleine Ruheecken und die Gang­struktur ist so an­gelegt, dass keine Sackgassen entstehen. „Man kann sich das wie ein großes Stadion-Oval vorstellen, das potenziell endlos beübt werden kann“, erklärt Prof. Hofbauer. „In der Alters­medizin setzen wir in der Therapie stark auf Bewegung. Ge­rade in der Zusammenarbeit mit Demenzkranken ist es wichtig, dass beim Laufen keine Orien­tierungsprobleme aufkommen. Wir hatten das große Glück, den Neubau von vornherein demenzsensitiv zu konzipieren. Das ermöglicht eine patientengerechte Versorgung mit ausreichender Reorientierung in der Altersmedizin.“ Dazu wird auch ein Chiparmband ge­hö­ren, mit dem sich verwirrte Patienten wiederfinden lassen, falls sie sich einmal verlaufen.

Interdisziplinäre Altersmedizin

Die Bandbreite der Patientinnen und Patienten ist dabei relativ groß. Meist sind sie zwischen 70 und 100 Jahren alt. Ent­sprechend divers sind die Krank­heitsverläufe, weshalb im UniversitätsCentrum für gesundes Altern ganz klar ein ganzheitlicher Ansatz angewandt wird. Es ist das Modell der interdisziplinären Altersmedizin, das ausgehend von Dresden nun auch in anderen Städten Schule macht. Ärzte aus den Fach­bereichen der Inneren Me­di­zin, aus der Psychiatrie und der Neurologie arbeiten eng zusammen, um die unterschiedlichen Krankheiten zu behandeln. Während sich viele psychiatrische Patienten noch gut bewegen können, jedoch intensiver be­schäf­tigt und geschützt werden müssen, geht es bei neurologischen Patienten in der Therapie eher ums Wiederherstellen körperlicher Funktionen. Beispiele sind Schluck- oder Gang­übungen oder artikuliertes Sprechen.

Internistisch dominieren aktuell die Patienten, die unter den Folgen einer Covid-Erkrankung leiden oder anderen In­fek­tio­nen sowie hochaltrige Patienten mit Herz- oder Krebser­krankungen. Viele Patienten sind auch von mehreren Krank­heiten unterschiedlicher Fachgebiete betroffen. „Letzt­lich geht es im Zusammenwirken der verschiedenen Fachbe­reiche da­rum, die Patienten in den Zustand zu versetzen, die Aktivi­täten des täglichen Lebens wieder zu meistern“, ver­deut­­licht Prof. Lorenz Hofbauer. „Das lässt sich durchaus als Trainings­lager für mehr Alltagstauglichkeit charakterisieren mit gleichzeitiger diagnostisch-therapeutischer Maximal­versorgung eines Universitäts­klinikums.“

Redaktion: Philipp Demankowski

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