Dresdner Uniklinikum baut Drehscheibe für die Chirurgie
Neues Operatives Zentrum im Haus 32: Gebäudekomplex mit neuer chirurgischer Notaufnahme, Operationstrakt und Intensivstation geht im Herbst schrittweise in Betrieb und bietet optimale Bedingungen für innovative OP-Methoden.
Der Freistaat Sachsen und das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden haben mehr als 111 Millionen für den Bau und die Ausstattung des neuen Operativen Zentrums investiert. Der Neubau ist direkt an den bestehenden zentralen OP-Trakt in den Häusern 58 und 59 angeschlossen und dank der Übergänge zu den Kliniken für Augenheilkunde sowie für HNO-Heilkunde optimal in das Gebäudeensemble integriert. Das fünfstöckige Haus mit einer Nutzfläche von rund 11.000 Quadratmetern beherbergt hochmoderne OP-Säle, eine Chirurgische Notaufnahme, einen Ambulanzbereich sowie eine Intensiv- und drei reguläre Pflegestationen für insgesamt 132 Patienten.
Mit dem Neubau entsteht eines der effizientesten Krankenhausgebäude Deutschlands. Denn die Planer haben in Zusammenarbeit mit den Ärzten ein hervorragendes Verhältnis zwischen geringstmöglicher Verkehrs- und höchstmöglicher Nutzfläche erzielen können, bestätigt das Fraunhofer Institut in einem Gutachten. „Wir haben nun ausreichend Platz für die moderne Patientenversorgung von heute und werden auch den Erfordernissen der nächsten 20 Jahre gerecht“, sagt Prof. Dr. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums. Beleg dafür sind unter anderem die in Haus 32 geplanten, sehr kurz gehaltenen Wege für Patienten und Mitarbeiter. Sie stellen die optimalen Abläufe in der Krankenversorgung sicher. Zudem sind auch Grundrisse und Ausstattungen der einzelnen Räume auf höchste Flexibilität ausgerichtet. Dank dieser Anpassungsfähigkeit lassen sich die Flächen entsprechend dem aktuellen Tagesbedarf der chirurgischen Kliniken nutzen. Dies kommt nicht nur den Patienten zugute, die zügiger behandelt werden können, sondern dem Uniklinikum insgesamt als Unternehmen, da der Neubau eine größtmögliche betriebswirtschaftliche Effizienz erreicht.
Der Neubau eröffnet vor allem den chirurgischen Fächern – von der Neurochirurgie bis zur Orthopädie – neue Dimensionen. Dazu tragen auch fünf Spezial-OP bei, die in dem Neubau integriert sind. Zwei OP-Säle verfügen über einen direkten Zugang zu einem Magnetresonanztomographen (MRT), mit dem eine besonders detaillierte Darstellung der Organe möglich ist. Zwei weitere Operationssäle verfügen über spezielle Röntgengeräte. In diesen sogenannten Hybrid-OP können Chirurgen Katheter-Eingriffe und auch offene Operationen unter Röntgenkontrolle vornehmen. Ein spezieller OP-Saal bietet zudem eine besondere technische Infrastruktur, um computerunterstützte chirurgische Geräte mit weiteren medizinischen Daten zu vernetzen. Der fünfte Spezial-OP ist mit einem Bestrahlungsgerät ausgestattet. Damit lässt sich unmittelbar nach dem Operieren des Tumors das angrenzende Gewebe bestrahlen.
Aber auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter wurden bei der Planung stärker in den Fokus genommen: Erstmals in Deutschland erhält der Zentral-OP-Bereich direkt vor Ort ein eigenes Mitarbeiterrestaurant mit Ruhezonen und Balkon. Die Diensträume sind OP-nah angeordnet. Für Mitarbeiter, Patienten und Besucher sind alle Innenhöfe als Aufenthalts- und Pausenzonen geöffnet. Die Intensivstation verfügt über eine überdachte Terrasse. Damit ist ein Aufenthalt auch für beatmete, schwerkranke Intensivpatienten mit komplettem Monitoring und unter intensivmedizinischer Therapie im Freien möglich.
Text: UKD