Hightech für HNO-Patienten
Schwerhörigkeit, Schwindelanfälle, chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Veränderungen im Mund-Rachen- und Kehlkopfbereich – HNO-Erkrankungen und ihre Ursachen können vielfältig sein. Seit August 2015 bietet die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Plastische Kopf- und Halschirurgie am HELIOS Klinikum Pirna unter neuer chefärztlicher Leitung ihren Patienten ein erweitertes Leistungsspektrum an.
„Im Vordergrund unseres Handelns stehen Erhalt und Wiederherstellung von Funktionen des alltäglichen Lebens: Hören, Sprechen, Atmen, Riechen, Schmecken und eine ungestörte Nahrungsaufnahme sind wesentliche Grundlagen für eine hohe Lebensqualität. Aber auch ästhetische Probleme durch Formver-änderungen des Gesichts, der Nase oder der Ohren können zu Leidensdruck führen und sind individuell behandelbar“, erklärt Dr. Alexander Blödow. Seit gut einem Jahr ist der gebürtige Dresdner neuer Chefarzt der HNO-Klinik am Pirnaer HELIOS Klinikum.
Natürliches Hören mit implantierbaren Hörgeräten
Moderne Hörgeräte sind heutzutage kleine, unauffällig hinter oder im Ohr sitzende Hochleistungsgeräte, mit denen auch hochgradig Schwerhörige versorgt werden können. Aber nicht für jeden Schwerhörigen sind konventionelle Hörsysteme geeignet. Inzwischen ist es auch möglich, diese Patienten mit implantierbaren Hörsystemen zu versorgen. „Die implantierbaren Hörsysteme eignen sich vor allem für Patienten mit Mittelohr- oder Innenschwerhörigkeiten, die aufgrund mehrfacher Ohroperationen oder wegen andauernder Infektionen des Ohrs keine normalen Hörgeräte tragen können“, sagt Dr. Blödow. Implantierbare Hörsysteme bestehen aus zwei Teilen, einem Audioprozessor, der je nach Lust und Laune diskret oder auch mit verschiedenen farbigen Designs hinter dem Ohr getragen wird, und einem chirurgisch eingesetzten Implantat, welches die Strukturen direkt im Mittelohr mechanisch in Schwingungen versetzt. „Damit wird ein sehr natürliches Hören möglich“, so Dr. Blödow weiter. Seine Klinik ist derzeit eine der wenigen in Sachsen, die derartige Implantationen anbieten.
Operationen per Minikamera
Aber auch endoskopische Ohr-Operationen können jetzt am HELIOS Klinikum Pirna durchgeführt werden. Während im Bereich der Nasennebenhöhlen-Chirurgie endoskopisches Operieren in Pirna bereits Standard ist, ist dieses auf dem Gebiet der Ohr-Chirurgie in Deutschland nur an einigen Zentren etabliert. Durch das nur wenige Millimeter dicke Endoskop gelingt ein einzigartiger Einblick in das Mittelohr, der kleinere operative Zugangsweg macht die Methode für den Patienten deutlich schonender. Die endoskopischen Verfahren können aber auch bei Erkrankungen der Speicheldrüsen oder der Tränenwege zum Einsatz kommen. Auch hier profitieren die Patienten von den minimal-invasiven Eingriffen, mit denen sich meist äußerlich sichtbare Narben vermeiden lassen.
Kompetenz in der Tumorbehandlung
„Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich gehören weltweit zu den sechs häufigsten bösartigen Erkrankungen. Durch eine Veränderung des Risikoprofils finden wir zunehmend auch jüngere Patienten mit solchen Krebsformen“, erklärt Dr. Blödow. Aufwändige Tumorchirurgie wie Kehlkopfoperationen oder Rekonstruktionen der Zunge und des Rachenbereichs mit freiem Gewebetransfer, z.B. vom Unterarm, werden jetzt ebenfalls im HELIOS Klinikum Pirna durchgeführt. „Wichtig ist uns, dass individuelle Behandlungskonzepte im interdisziplinären Rahmen mit HNO-Chirurgen, Strahlentherapeuten, Onkologen und Pathologen besprochen werden, um jedem Patienten eine optimale Therapie anbieten zu können“, so Dr. Blödow weiter. In einem modernen Klinikumfeld mit spezialisierten HNO-Chirurgen und erfahrenen Anästhesisten ist eine sichere Behandlung und Genesung gewährleistet.
Alles im Gleichgewicht
Wer mit Gleichgewichtsstörungen zu kämpfen hat, kann sich ebenfalls in die erfahrenen Hände von Dr. Alexander Blödow und seinem Team begeben. Durch eine komplett neue und technisch umfangreiche Ausstattung sind die Diagnostik aller Rezeptoren des Gleichgewichtsorgans und auch die Untersuchung der zentralen Gleichgewichtsregulation möglich. Zusammen mit dem Dresdner Max-Planck-Institut und dem Institut für Ingenieurpsychologie und Kognitionsforschung der TU Dresden hat der neue Chefarzt sogar selbst Forschungen auf diesem Gebiet betrieben und versichert: „Wir bieten eine allumfassende Diagnostik und suchen nach individualisierten Therapiemöglichkeiten.“ Damit ist die HNO-Klinik am HELIOS Klinikum Pirna breit aufgestellt und immer im Einsatz, um ihren Patienten mit modernster Technik und innovativen Diagnose- und Behandlungsverfahren ein Stück Lebensqualität zurückzugeben.
HELIOS Klinikum Pirna
Struppener Straße 13, 01796 Pirna
Telefon: 03501 711 80
www.helios-kliniken.de/pirna
Text: Ute Nitzsche