Zähneknirschen durch Stress

Foto: proDente e.V.
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Sorgen, Anspannung und Stress in Zeiten der Corona-Krise können zu Zähneknirschen bzw. Zähnepressen führen. Fachleute sprechen von Bruxismus.

Soziale Kontakte einzuschränken, kann zu einer seelischen Belastung werden. Hinzu kommt für viele Menschen die Angst um die Gesundheit, die wirtschaftlichen Folgen oder vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. Eltern müssen neben der eigenen Berufstätigkeit auch ihre Kinder zu Hause betreuen und das Homeschooling begleiten. Diese neuen Lebenssituationen führen zu Sorgen, Anspannung und Stress. Einige Menschen reagieren hierauf mit Zähneknirschen bzw. Zähnepressen.

Bruxismus – Körper baut Stress ab

Das unbewusste Anspannen der Kaumuskulatur mit Knirschen und Pressen der Zähne, der sogenannte Bruxismus, ist auch ein Ventil für den Körper zum Stressabbau. Darauf weist die aktuelle Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung des Bruxismus hin. So zeigen wissenschaftliche Studien, dass Kauen die Konzen­tration des Stresshormons Cortisol im Speichel reduziert. In Deutschland ist etwa jeder Fünfte von Bruxismus betroffen, wobei das Zähneknirschen und Zähnepressen tagsüber doppelt so häufig auftritt wie nachts.

Bruxismus – bleibt nicht ohne Folgen

„Die Betroffenen knirschen und pressen meist unbewusst“, erklärt Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundes­zahnärztekammer. „Doch die im Vergleich zum normalen Kauen deutlich höheren Kräfte hinterlassen Folgen an Zähnen, Mund­schleimhaut, Kiefermuskulatur und sogar bei der Funktion der Kieferbewegung.“ Bereits bei leichtem Bruxismus können an der Zahnoberfläche Schliffflächen erkennbar sein, die Wangen Biss­spuren aufweisen sowie Zahnabdrücke am Zungenrand entstehen. Bei starkem Knirschen können die Zähne empfindlich werden und schmerzen oder sich sogar lockern. An Zahnersatz und auch Füllungen können Schäden oder Defekte entstehen. Die Kau­mus­kulatur kann schmerzen, sich müde und steif anfühlen. Auch wird bei einem längeren Bruxismus eine deutliche Zunahme der Kau­muskulatur beobachtet. Studien zeigen, dass Menschen mit Bruxis­mus ein mehr als 3-fach erhöhtes Risiko für Kopfschmerzen haben. Bruxismus ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Funktionsstörungen des Kiefergelenks, welche mit Schmerzen bei der Kieferbewegung und Mundöffnungs­einschränkungen einhergeht.

Bruxismus – was tun gegen das Knirschen?

Betroffene sollten sich als erste Maßnahme tagsüber selbst beo­bachten: Es gilt, sich selbst bewusst zu machen, wie häufig und in welchen Situationen man die Kiefer anspannt. Hilfreich kann z.B. ein Aufkleber auf dem Handy als Erinnerung sein. Nächt­liches Aufwachen mit zusammengepressten Zähnen sollte ebenfalls wahrgenommen werden. Es gilt, aktiv gegen die An­span­nung zu steuern. So kann progressive Muskelent­span­nung zu einer Verbesserung führen. Auch in Zeiten von Corona helfen kleine Auszeiten wie Spazierengehen oder Joggen bei der Stressbewältigung. Förderlich sind eine gute Schlafhygiene und auf Koffein, Alkohol und Nikotin zu verzichten. Physiothera­peuten behandeln die verspannte Muskulatur und geben Hin­weise zu speziellen Übungen.

Zähneknirschend nimmt man etwas hin – diese alte Redensart beschreibt treffend ein Phänomen, an dem viele Menschen leiden: nächtliches Zähneknirschen, oder auch Bruxismus, so der Fachbegriff. Nachts werden Probleme buchstäblich immer und immer wieder durchgekaut. Häufig bemerkt man die Aktivitäten im Schlaf erst dann, wenn die Zähne darunter leiden und starke Abnutzungserscheinungen zeigen oder wenn die vom Knirschen ausgelösten Spannungsschmerzen der Kopf- und Nackenmuskulatur unerträglich werden. Die Ursache sind oft psychische Belastungen wie Stress. Bekämpfen kann man die Symptome mit Hilfe einer Kauschiene und verschiedenen Entspannungstechniken. / Foto: proDente e.V.
Bruxismus – Zahnarzt und Zahntechniker helfen

Der Zahnarzt kann feststellen, ob ein Bruxismus vorliegt. Neben einer gründlichen Untersuchung und einer ausführlichen Befragung kann es notwendig sein, über eine Funktionsanalyse Störungen der Funktion der Kiefergelenke auszuschließen. Stellt der Zahnarzt anhand dieser gesamten Daten einen Bruxismus fest, sollte das Zähneknirschen und Zähnepressen behandelt werden. Das vermeidet Folgeschäden. Zum Schutz der Zähne insbesondere bei Schlafbruxismus kann der Zahnarzt eine harte Kunststoffschiene, die sogenannte Aufbissschiene (Knirsch­schiene), einpassen. Sie schützt die Zähne und kann zur Entspannung der Kiefer beitragen. Die Aufbisschiene stellt der Zahntechniker nach den Vorgaben des Zahnarztes individuell für den Patienten im Dentallabor her. Bei Vorliegen einer echten Funktionsstörung der Kiefergelenkbewegung sind weitere Maßnahmen notwendig.
Quelle: proDente e.V.

Freude am Lesen und Interesse an Büchern vermitteln ist das Ziel des Internationalen Kinderbuchtags. proDente bringt die dritte Auflage von „Zähneputzen ist tierisch stark“für Kindergarten- und Grundschul­kinder heraus, um damit bei der jungen Leserschaft die Begeisterung für ihre Zähne zu wecken. Das Kinder­buch ist kostenfrei erhältlich.
„Mit dem Buch möchten wir die Aufmerksamkeit der Kleins­ten auf das wichtige Thema Zahngesundheit lenken und zum regelmäßigen Zähneputzen motivieren“, erklärt Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative proDente. „Die dritte Auflage erscheint pünktlich zum Kinder­buchtag. Wir freuen uns sehr, dass das Buch bisher so gut bei den kleinen Lesern ankam.“ Der Internationale Kinder­buchtag der Initiative „International Board on Books for Young People“ (IBBY) findet seit 1967 jedes Jahr am 2. April statt. An diesem Tag wurde der dänische Dichter Hans Christian Andersen im Jahr 1805 geboren.

Buchtitel: Zähneputzen ist tierisch stark!

Zweisprachiges Bilderbuch:
Zähneputzen ist tierisch stark!

Wie halten Krokodil, Hai oder Elefant ihre Zähne gesund? Das deutsch-türkische Kinderbuch erzählt die Geschich­te des Jungen Junis, der verschiedenen Tieren mit außergewöhnlichen Zähnen begegnet. Als er schließlich auf einen Hund trifft, zeigt Junis, wie gut er seine Zähne schon selber putzen kann. Er weiß sogar ein Gedicht, das beim Zähneputzen hilft.

Kostenfrei bei proDente bestellen
Die Initiative proDente stellt das Buch kostenfrei zur Verfügung. Patienten können ein Exemplar bestellen, Zahn­ärzte und Zahntechniker, zahnärztliche Dienste, Schulen und Kindergärten je 50 Exemplare.
Bestel­lun­gen unter 01805 552255 oder per Mail an info@prodente.de!

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