Aromatherapie

Pflanzen haben unterschiedliche Energiepotenziale, Kotkoa - Fotolia.com
0
Düfte sorgen für gute Laune, stimulieren und tragen zur Entspannung bei. Außerdem haben sie eine gesundheitsfördernde Wirkung.

Sie gilt als eine der ältesten Behandlungsmethoden der Menschheit: die Aromatherapie. Bereits die alten Griechen, Araber, Chinesen und Inder erkannten, dass Menschen für Düfte empfänglich sind und ausgesprochen positiv auf die verschiedensten Duftessenzen reagieren. Als Begründer der Aromatherapie gilt jedoch der französische Chemiker René-Maurice Gattefossé. Er entdeckte, dass unser Riechorgan rund zehntausend Gerüche erfassen kann, weit mehr als das Ohr Töne.

Die Aromatherapie arbeitet mit sogenannten ätherischen Ölen. Dies sind aus Pflanzen gewonnene Duftstoffe, die in fast allen duftenden Pflanzen enthalten sind, jedoch in unterschiedlichen Mengen. Jeder Pflanze wird ein Energiepotenzial zugeschrieben, das sie auf den Menschen übertragen kann. Die Folge: die Selbstheilungskraft des Körpers wird aktiviert, das Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele wiederhergestellt und das Wohlbefinden gesteigert. Eine bedeutende Rolle hierbei spielt der Geruchssinn des Menschen, der in direkter Verbindung mit der Hirnanhangdrüse steht. Diese reguliert wichtige Körperfunktionen wie Wachstums-, Sexual- und Stoffwechselaktivitäten oder zum Beispiel die Verdauung, Atmung und Herztätigkeit. Aber auch für Menschen ohne Geruchssinn ist eine Aromatherapie sinnvoll, da die ätherischen Öle ebenfalls über die Haut oder die Lunge in die Blutbahn gelangen können. Die meisten ätherischen Öle enthalten Monoterpene, die leicht durch Zellmembranen dringen und bereits nach wenigen Minuten im Blut nachzuweisen sind. Im Vollbad werden die Terpene sowohl durch die Haut aufgenommen als auch über die Atemwege inhaliert. Ätherische Öle können jedoch auch zur Haarpflege, als Kompresse, für Massagen, als Sauna-Aufguss oder in Duftlampen verwendet werden.

„Als ich der Welt der ätherischen Öle begegnete, wusste ich nicht, und ich hielt es auch nicht für möglich, dass duftende Öle mir einmal die Geheimnisse der Welt der Duftmedizin eröffnen würden“, sagt die erfahrene Aromapraktikerin Maria L. Schasteen. Sie hat die uralte Aromatherapie zu einem neuen Ansatz des energetischen Heilens weiterentwickelt. In ihrem Buch „Duftmedizin“ finden sich Öle, die ein trauriges Gemüt auf ganz natürliche Art und Weise wieder aufmuntern, lebenswichtige Organe unterstützen, den Arbeitsplatz harmonisieren und sogar Zigarettengeruch kurzerhand neutralisieren. Wer sich bei der Arbeit besser konzentrieren möchte, reibt sich Pfefferminzöl auf Stirn, Schläfen und Nacken. Fühlt man sich fiebrig heiß an, reibt man das Pfefferminzöl auf die Fußsohlen. Es wirkt wie ein Temperaturregler. Zur Unterstützung von Magen und Verdauung wird ein Tropfen auf die Magengegend massiert. Bei chronisch kalten Füßen hilft ein Fußbad mit wärmendem Ingwerpulver. Dafür Ingwerpulver in das warme Fußbad geben oder Ingwerscheiben zehn Minuten lang kochen, abseihen und den Sud hinzufügen. Nach dem Fußbad die Sohlen zusätzlich mit Wintergrünöl einreiben. Das hält die Füße schön warm. Zitrone hebt die Stimmung und steigert die Konzentration um bis zu 50 Prozent. Dabei genügt schon das einfache Riechen des Zitronenöls. In Wasser oder Tee getrunken, wirkt Zitrone reinigend und hat eine entgiftende Wirkung auf Drüsen, wobei es Schwermetalle und Lösungsmittel aus dem Körper herausfiltern kann. Zudem neutralisiert es freie Radikale und unterstützt den Lymphfluss. Aber Vorsicht: Zitrusöle sind photosensitiv! Die Sonne bündelt ihre Kraft in der Schale, um die Frucht auch dann zum Reifen zu bringen, wenn es regnet und nur wenig Sonnenlicht vorhanden ist. Zitronenöl, auf der Haut aufgetragen, ruft Irritationen hervor, wenn man sie dem Sonnenlicht oder der UV-Strahlung aussetzt. Daher die direkte Bestrahlung der Haut für etwa 24 bis 48 Stunden meiden.

Lavendel gilt als das beliebteste und vielseitigste ätherische Öl. Aufgrund seiner keim- und entzündungshemmenden Eigenschaften lässt sich Lavendel bei allen Hautproblemen wie Schnittwunden, Verbrennungen, Hautreizungen, Akne und Insektenstichen einsetzen. Lavendel unterstützt den Regenerationsprozess der Haut und beruhigt die Nerven. Lavendelöl, sagen Experten, wirkt wie ein Antihistaminikum und ist daher sehr nützlich bei Allergien. Fenchelöl ist hilfreich, um die Östrogen-Produktion anzuregen. Es unterstützt die Verdauung, das Herz, die Durchblutung und das Atmungssystem. Verdünnt wird es zur Massage verwendet, bei Verdauungsstörungen auf den Bauch gerieben und in der Aromaküche eingesetzt.

Für Zahnfleischentzündung, lockere Zähne und schlechten Atem ist das Ölziehen beliebt. Es unterstützt auch bei vielen anderen Problemen wie Kopfschmerz, Migräne, Diabetes und Asthma und sorgt für weißere Zähne. Dafür einen Tropfen ätherisches Öl auf einen Löffel geben und so viel Olivenöl hinzufügen, wie es seinem eigenen Empfinden entspricht. Beliebt sind Zitrusöle, Pfefferminze, Grüne Minze und Basilikum. Bei Atemwegsbeschwerden kommen Pfefferminze, Eukalyptus, Teebaumöl und Zitronenöl zum Einsatz. Je zwei Tropfen davon mischen und zur Dampf-Inhalation nehmen oder in einen Diffuser geben. Zum Einreiben auf Brust und Hals zur selben Mischung greifen und Mandelöl hinzufügen. Diese Öle entspannen, öffnen die Atemwege und verringern die Entzündung der Schleimhäute.

Für empfindliche Haut und gereizte Augen gibt man fünf Tropfen Lavendel, fünf Tropfen römische Kamille und vier Tropfen Weihrauch zusammen mit einem Teelöffel Mandelöl in ein Glasfläschchen mit Roll-on-Aufsatz. Vor Gebrauch gut schütteln. Verspürt man ein Jucken, verwendet man den Roll-on in weitem Bogen um die Augen. Nach einigen Tagen verschwinden der Juckreiz und die roten, geschwollenen Augen. Vorsicht, dass nicht unabsichtlich ein ätherisches Öl in die Augen kommt. Es brennt und muss mit einem Pflanzenöl ausgewischt werden. Bei Kopfschmerz zehn Tropfen Pfefferminzöl, zehn Tropfen Basilikumöl, acht Tropfen Majoranöl und drei Tropfen Immortelleöl mischen und im Kopf- und Nackenbereich auftragen.

Eine der sichersten und effektivsten Stellen, Öle aufzutragen, sind die Fußsohlen. Von hier geht es direkt über die Blutbahn zu der Stelle im Körper, wo es gebraucht wird. Wie eine Akupunkturnadel den elektrischen Reiz auslöst und das Signal augenblicklich ans Gehirn leitet, genauso arbeiten auch ätherische Öle durch ihre elektrisierenden Dufteigenschaften. Sie weisen das Gehirn an, Hormone und Peptide auszuschütten, Sauerstoff in die Zellen zu bringen, die Nerven zu entlasten oder Blutstillung und Wundheilung zu veranlassen, um nur einige wenige Aufgabenbereiche ätherischer Öle anzusprechen. Eines jedoch darf man nicht vergessen: Bei ernsthaften Krankheiten ist ärztliche Hilfe natürlich unumgänglich.

Sie interessieren Sich möglichweise auch für:

X