20 Jahre Exzellenz in der Onkologie

v.l.: Prof. Michael Albrecht, Prof. Esther Troost und Prof. Michael Baumann / © Fotos: © UKD/Kirsten Lassig / © DKFZ/Uwe Anspach / © UKD/Michael Kretzschmar
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Seit zwei Dekaden bildet das ehemalige UCC und heutige NCT/UCC die Speerspitze onkologischer Diagnostik, Therapie, Ausbildung und Forschung.

Als das Universitätsklinikum Dresden und die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden 2003 das Universitäts KrebsCentrums Dresden (UCC) als sogenanntes Comprehensive Cancer Center gründeten, war dies eine wichtige Weichenstellung, um auch in Deutsch­land onkologische Krankenversorgung, For­schung und Ausbildung von spezialisiertem Nach­wuchs unter einem Dach anbieten zu können. Eine Entwick­lung, die sich zuvor bereits in den USA mit den so genannten Comprehensive Cancer Centers durch­gesetzt hatte. Die Grün­dung des Dresdner Zentrums erfolgte als gemeinsame Initiative der Kliniken Medizin I, Viszeral-, Tho­rax- und Gefäß­chirurgie sowie Strahlentherapie und Radio­onko­logie. Dabei hat die Neugründung ihre Vor­reiter­rolle durch innovative Weiterentwicklungen in den Folge­jahren immer wieder untermauert.

20 Jahre Universitäts KrebsCentrum

Onkologisches Spitzenzentrum
Als ein Kernbereich in der Krankenversorgung wurde ab 2003 eine ganztags besetzte multidisziplinäre Ambulanz eingerichtet, in der stets Expertinnen und Experten aus der Chirurgie, der Medizinischen Onkologie, Strahlen­therapie und Psy­cho­onkologie anwesend waren. Zudem wurden zahlreiche Tumor­boards für verschiedene Tu­moren­titäten etabliert, ab 2010 auch als mit regionalen Kran­kenhäusern vernetzte telemedizinische Tu­mor­boards. Dazu kommen Exper­tinnen und Ex­perten aktuell in 25 wöchentlichen Tu­mor­board-Sitzungen zusammen. Von zentraler Be­deu­tung für die solide Finanzierung war die Aus­zeich­nung als „Onkologisches Spitzenzentrum“ durch die Deut­sche Krebshilfe, ein Förder­programm, von dem das UCC seit 2007 als eines von nur drei deutschen Zentren durchgängig profitiert.
Nachdem mit der Gründung des UCC zunächst keine feste Räumlichkeit einherging, konnte 2016 das neu gebaute Portal­gebäude (Haus 31c) auf dem Campus der Hoch­schul­medizin bezogen werden. Darin finden sich Unter­suchungs-, Therapie- und Beratungsräume. Die Struktur des Neubaus, der mit maßgeblicher Unterstützung der Deutschen Krebshilfe entstand, orientiert sich dabei an den Thera­pie­abläufen.

Ernennung zum Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen
Ein weiterer Meilenstein war 2015 die Er­nennung Dresdens zum deutschlandweit zweiten Standort des Nationalen Centrums für Tumor­er­kran­kungen (NCT). Seitdem firmiert das Dresdner Comprehensive Cancer Center als Na­tio­nales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC). Mit der Ernen­nung hat sich die Möglichkeit eröffnet, die exzellenten Struk­turen der patientennahen Krebs­forschung noch einmal nachhaltig zu stärken. Dabei sind es vor allem drei For­schungs­bereiche, in denen das NCT/UCC Akzente setzt: hochpräzise Lokaltherapien in der Krebs­chirur­gie und Strahlen­the­ra­pie, die Immuntherapie sowie die molekulare Prä­zisions­on­ko­­logie. Die enge Wechselbeziehung zwischen For­schung und Kran­­ken­versorgung spiegelt sich im 2020 eröffneten NCT/UCC-Neubau (Haus 136) wider. Hier sind Be­reiche für die multidisziplinäre ambulante Patienten­ver­sor­gung ebenso untergebracht wie einzigartige Forschungs­plattformen. Die Erfolgsgeschichte lässt sich natürlich auch mit Zahlen untermauern. 2021 waren unter dem Dach des NCT/UCC insgesamt elf Organkrebs­zen­tren nach den Anfor­derungen der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Nach­dem im ersten vollständigen Jahr nach der Grün­dung des UCC noch 1.000 Patientinnen und Patienten be­handelt wurden, waren es 2022 bereits 9.700 Patien­tinnen und Patienten, darunter knapp 5.500 neu diagnostizierte Betroffene.

Prof. Michael Albrecht – Medizinischer Vorstand des Univer­sitäts­klinikums Carl Gustav Carus: »Als wir 2003 den Startschuss für das damals äußerst ambitionierte Projekt gegeben haben, konnten wir uns nicht sicher sein, ob unser Modell bei Patien­tinnen und Patienten, aber auch in der Fach­welt auf Akzeptanz stößt. Heute wissen wir, dass dieser Schritt wegweisend war. Die Entwicklung des Universitäts KrebsCentrums hin zum heutigen Na­tionalen Centrum für Tumor­erkran­kungen Dresden (NCT/UCC) ist nicht nur Beweis dafür, sondern erfüllt mich vor allem mit Stolz.« / Prof. Esther Troost – Dekanin der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden: »Eine Vernetzung über Fachgrenzen hinweg ist heute in vielen Forschungsbereichen zentral, um Fortschritte zu erzielen. Das gilt auch für die onkologische Forschung. Bereits vor 20 Jahren hat die Hochschulmedizin Dresden mit der Gründung des Universitäts KrebsCentrums wichtige Weichen in diese Richtung gestellt. Neben der innovativen Struktur, um in Therapie, For­schung und Lehre voranzukommen, hat das Comprehensive Cancer Center den Krebserkrankten einen besseren Zugang zu modernen interdisziplinären Krebstherapien eröffnet.« / Prof. Michael Baumann – Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebs­forschungs­zentrums: »Die 2003 erfolgte Gründung des Universitäts KrebsCentrums Dresden (UCC) war beispielhaft. Denn in den darauffolgenden Jahren hat das UCC den Weg der interdisziplinären Behandlung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und der patientennahen Krebsfor­schung konsequent weiterverfolgt. In der Folge wur­de Dresden 2015 neben Heidelberg zum zweiten Standort des Nationalen Centrums für Tumor­erkrankungen (NCT) ernannt. Es ist ein wesentliches Ver­dienst auch des Dresdner Standorts, dass sich das NCT als Erfolgsmodell etabliert hat und 2023 auf deutschlandweit sechs Standorte wachsen konnte.«

Blick in die Ausstellung / © UKD

Vom Schatten ans Licht – Moderne Krebsmedizin und Krebsforschung im Spiegel der Kunst
Anlässlich des Jubiläums ist im NCT/UCC-Neubau (Haus 136) eine besondere Ausstellung zu sehen. Diese entstand in enger Zusammenarbeit von sechs Meis­ter­schülerinnen und Meisterschülern der Hochschule für Bildende Künste Dresden mit Expertinnen und Ex­perten aus Medizin, Wissenschaft, Pflege, Psycho­onkologie, Prävention sowie Betroffenen am Natio­nalen Centrum für Tumor­erkran­kungen Dresden (NCT/UCC) und der Hochschul­medizin Dresden. In Zeichnungen, Gemälden, Bild­objekten sowie installativen bildhauerischen Arbeiten und einem Film-Essay reflektieren die Künstlerinnen und Künstler therapeutische Verfahren und innovative Ansätze in der Krebs­medizin und -forschung.
Ausstellung vom 21. August 2023 bis August 2024 / Mo.-Fr. 9-18 Uhr und nach Ankündigung

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