Gesundwerden als Teamarbeit

Das Team des Gynäkologischen Krebszentrums (von links): QM-Beauftragte Maria Maiwald, Zentrums-Koordinatorin Dr. med. Christine Ritzer, Leiter des Zentrums Dr. med. Stefan Ollig, Study-Nurse Dana Raab, Stationsleiterin Yvonne Schultze, Case-Managerin S. Conny Müller, Onkologische Fachschwester Linda Littig und Stellvertretende Case-Managerin Sophia Böhme, Foto: Franziska Pilz.
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Das Diakonissenkrankenhaus ist zertifiziertes Gynäkologisches Krebszentrum mit außergewöhnlicher Zuwendung.

Für Patientinnen mit einer gynäkologischen Krebsdiagnose steht die Welt meist erst einmal Kopf. Zum Schreck über die Diagnose gesellt sich oft eine große Verunsicherung, wie es jetzt weitergeht. Denn neben der eigentlichen Diagnostik und Behandlung gilt es, viele Dinge zu klären. Fragen wie „Welcher Arzt kann mir am besten helfen?“, „Wo bekomme ich psychologische Unterstützung?“ oder „Welche Informationen braucht meine Krankenkasse von mir?“ stellen sich schnell und müssen beantwortet werden – eine Aufgabe, die Patientinnen in ihrer Situation oft kaum alleine bewältigen können. Hier sind neben Kompetenz und Qualität vor allem erfahrene, gut vernetzte und empathische Ansprechpartner gefragt. Am Diakonissenkrankenhaus Dresden sind diese Strukturen nun von der Deutschen Krebsgesellschaft geprüft und zertifiziert worden.

Seit Anfang dieses Jahres ist das Diakonissenkrankenhaus Dresden zertifiziertes Gynäkologisches Krebszentrum. In ganz Sachsen gibt es nur zwei weitere solcher Einrichtungen. Hier können Patientinnen sicher sein, dass die strengen Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft erfüllt sind, welche von Gutachtern in einem mehrtägigen Audit überprüft worden sind. Diese nahmen vor Ort alle Abläufe des Klinikalltags, Kooperationspartner, Statistiken und OP-Berichte genauestens unter die Lupe. Was ihnen im Diakonissenkrankenhaus besonders auffiel: Die hervorragende Betreuung der Patientinnen durch das Case- Management und die intensive Begleitung durch speziell ausgebildete Fachkräfte sind vorbildlich. Die Patientinnen erleben hier eine außergewöhnliche Zuwendung, wie sie in einem relativ kleinen Haus mit starker Spezialisierung möglich ist.

Unabhängiges Siegel ermöglicht Vergleichbarkeit

Die Deutsche Krebsgesellschaft vergibt ihre Siegel unabhängig, nach verlässlichen Kriterien, die vom Institut Onkozert geprüft werden. Das gewährleistet absolute Objektivität, Vergleichbarkeit und damit eine sichere Orientierung für Patientinnen. Sämtliche Kriterien sind transparent und für jeden zugänglich, zum Beispiel über das Internet. „Zu uns kommen Patientinnen, die eine von der Deutschen Krebsgesellschaft empfohlene Versorgungsstruktur suchen und damit Kompetenz und Qualität erwarten“, schildert Dr. Stefan Ollig, der Leiter des Zentrums, und betont: „Speziell das Diako wählen die Patientinnen aber auch, weil sie darüber hinaus eine persönliche Betreuung in einem familiären Haus wollen.“

Von ärztlicher Seite gehören zwei gynäkologische Operateure plus Assistenzärzte zum Team. Das wird gefordert, weil für die Zertifizierung auch eine bestimmte Anzahl an OPs pro Jahr notwendig ist. Grundvoraussetzung ist die dreijährige Ausbildung der Mediziner zum gynäkologischen Onkologen. Zusätzlich müssen die Ärzte regelmäßig Weiterbildungen absolvieren. „Wir sind immer auf dem neuesten Stand“, so Dr. Stefan Ollig. Das bezieht sich selbstverständlich auch auf die Kollegen der Nachbardisziplinen; bei gynäkologischen Krebserkrankungen sind das vor allem die Viszeralchirurgie, Radiologie, die Strahlentherapie, Onkologie und Nuklearmedizin.

Speziell ausgebildete Fachkräfte stehen den Patientinnen nicht nur im Arztdienst zur Seite. Zum breiten Netzwerk in der Patientenbetreuung gehören auch die psychoonkologische und seelsorgerische Betreuung, Angebote zur Ernährungsberatung und eine onkologische Fachschwester. Diese berät Betroffene und Angehörige, bildet Kollegen in der Pflege fort und setzt neuste wissenschaftliche Forschungsergebnisse in der Pflegepraxis um. Eine sogenannte Study Nurse ermöglicht es Patientinnen, an Studien teilzunehmen. Sie fungiert als Bindeglied zwischen Krankenhaus und ambulanten Ärzten. Sie arbeitet sowohl im Diako als Schwester auf Station als auch in der zugehörigen onkologischen Praxis, die Chemotherapien durchführt.

Für eine optimale Rundum-Betreuung stimmen sich alle Fachleute regelmäßig zu jeder
einzelnen Patientin ab, Foto: Franziska Pilz.
Case-Managerin steht Patientinnen zur Seite

Besonders zeichnet sich das Diakonissenkrankenhaus durch die umfangreiche Beratung und Begleitung der Patientinnen aus. Erste Ansprechpartnerin ist Case-Managerin Cornelia Müller. Schwester Conny, wie sie von allen genannt wird, war selbst Stationsleiterin und kennt sich im Fachgebiet der Gynäkologie bestens aus. Sie vereinbart alle wichtigen Termine rund um die Patientin, stellt sicher, dass Fristen eingehalten werden, kommuniziert mit Krankenkasse und Rentenversicherung, bereitet die Tumorboards vor, kümmert sich um alles, was es vor der Operation zu beachten gilt, vermittelt bei Bedarf eine Betreuung durch die Psychoonkologie und den Sozialdienst, und kann auch pflegerisch notwendige Handgriffe durchführen, beispielsweise wenn mal ein Tape angelegt werden muss. Eine entsprechende Zusatzausbildung erlaubt es ihr außerdem, Patientinnen Anleitungen zur Selbstuntersuchung der Brust zu geben. Cornelia Müller ist viel mehr als eine einfache „Sekretärin“ der Patientin, sie ist der Türöffner in andere Abteilungen. Und wenn eine Patientin einfach mal jemanden zum Reden braucht und ihren Kummer loswerden will, hat Schwester Conny jederzeit ein offenes Ohr.

Familiäres Ambiente bei hoher Qualität

Mit diesem breiten Angebot auf dem Gebiet gynäkologischer Tumorerkrankungen sieht sich das Diakonissenkrankenhaus nicht als Konkurrenz zu Maximalversorgern. Viele Patientinnen suchten mehr als reine „Hochleistungsmedizin“ und entscheiden sich deshalb bewusst für das Diako, das als kleines Haus eher „familiär“ ist, dabei aber die gleiche Qualität und die gleichen Standards aufweisen kann wie größere Kliniken. Das Diako nissenkrankenhaus legt Wert darauf, dass immer die Menschen im Mittelpunkt stehen, dessen individuelle Bedürfnisse stets berücksichtigt werden und die nicht irgendwann nur noch zu einer bloßen Fallzahl werden. Schließlich garantiert modernste medizinische Technik allein noch keinen Behandlungserfolg; hier sind fachübergreifende Erfahrung, Kompetenz und Einfühlungsvermögen gefragt. Denn Gesundwerden ist Teamarbeit.

Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Dresden e.V.

Holzhofgasse 29, 01099 Dresden
Gynäkologisches Krebszentrum
Leiter Dr. med. Stefan Ollig
Telefon: 0351 810-1331
www.diako-dresden.de

Text: Ute Nitzsche

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