Gurgeln und schlucken gegen das Virus

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Klein, rund und supergesund – die dunkelroten bis schwarzen Aroniabeeren sind wahre Multitalente für Gesundheit und Wohlbefinden. In einer aktuellen Studie zeigte sich nun, dass Aroniasaft womöglich sogar wirksam gegen das Corona-Virus ist. Top Magazin hat dazu mit Prof. Dr. med. Dr. Bernhard Uehleke gesprochen. Der Arzt und Wissenschaftler hat vor seiner Pensionierung u.a. auf dem Gebiet der Pflanzenheilkunde geforscht und war an der Abteilung für Naturheilkunde an der Charité tätig.

Herr Prof. Dr. Uehleke, wie kann Aronia­saft Corona-Viren bekämpfen?

Aronia-Saft kann Viren vorbeugend bekämpfen, bevor diese an die sogenannten ACE-Rezeptoren in der Wangen­schleimhaut andocken, sich vermehren, heruntergeschluckt werden und sich im Darm festsetzen, wo es ebenfalls ACE-Rezeptoren gibt. Auch Grüner Tee und Cistrose haben eine ähnliche Wirkung, im direkten Vergleich im Labor schnitt aber die Aronia am stärksten ab.

Worauf beruht die antivirale Wirkung der Aronia?

Sie beruht auf den in ihr enthaltenen Gerbstoffen. Diese können nichts mehr ausrichten, wenn das Virusmaterial sich bereits in den Körperzellen befindet, denn die Gerbstoffe kommen nicht in die Zelle hinein. Wenn ich das Virus aber vorher mit den Gerbstoffen der Aronia erwische, werden die Spike-Proteine der Viren, die wir als die typischen Stacheln am Corona-Virus kennen, zerstört und können nicht mehr an unsere Körper­zellen andocken. Und alles, was Spikes hat, ist extrem empfindlich gegen­über Aronia. Zusätzlich verändern die Gerbstoffe vorübergehend die ACE-Rezeptoren. Das Corona-Virus ist deshalb so gefährlich, weil es wie beim Schloss-Schlüssel-Prinzip in unsere Zellen eindringen kann. Der Aronia-Gerbstoff macht Schloss und Schlüssel kaputt.

Ist die Wirkung wissenschaftlich belegt?

An der Universität Ulm wurde eine In-Vitro-Studie durchgeführt, bei der man unter realistischen Bedingungen mit dem puren Aroniasaft gearbeitet hat und feststellte, dass das Virus sich durch die Einnahme des Saftes zu 99,9 Prozent nicht mehr vermehren kann. Die entscheidende Frage ist dabei, wie lange man den Saft im Mund behalten kann und wie lange die Gerbstoffe an der Mundschleimhaut kleben bleiben. Das merken Sie an einem pelzigen Gefühl im Mund. Solange es anhält, wirkt der Aroniasaft auf jeden Fall, wahrscheinlich sogar länger. Für klinische Überprüfungen müsste man Virus-Tests bei noch nicht infizierten Menschen durchführen, bei denen tausende Patienten regelmäßig Aronia-Saft trinken. So könnte man überprüfen, ob sie sich seltener mit dem Corona-Virus anstecken. Eine solche Maßnahme muss aber der Staat fördern.

Das ist im Moment nicht der Fall. Werden Sie trotzdem weiter an der Wirkung der Aronia gegen das Corona-Virus forschen?

Ja. Wir haben einen Anwendungstest vorbereitet und laden Verbraucher ein, sich als Testpersonen zur Verfügung zu stellen. Wir haben ein System entwickelt, das die Teilnehmer über zwei Monate hinweg jeden Tag nach ihrer individuellen Situation befragt, ob sie z.B. einen Corona-Test gemacht haben, geimpft wurden usw. Die Abfrage erfolgt über ein computergestütztes System. Angst um seine persönlichen Daten muss dabei niemand haben, sie sind gut gesichert und geschützt. Um zu vermeiden, dass „Fake-Patienten“ mitmachen, müssen die Teil­nehmer die Aronia-Ration für den ersten Monat selbst kaufen. Wer einen Monat lang mitmacht, bekommt für den zweiten Teil der Studie die Ration für weitere vier Wochen geschenkt. Unser Ziel sind ca. 10.000 Teilnehmer, damit wir das Ergebnis epidemiologisch auswerten können. Aber auch wenn uns das nicht gelingen sollte, so gewinnen wir in jedem Fall wertvolle Erkenntnisse, um den Schutz vor Covid-19 durch Aroniasaft aufzuklären. Wer sich dafür interessiert, findet weitere Infos unter https://clinev2.de.

Prof. Dr. med. Bernhard Uehleke (links) und Aronia Original Chef Jörg Holzmüller (rechts) inspizieren gemeinsam eine Bio-Aroniaplantage in Sachsen. / © Aronia ORIGINAL
Sie empfehlen zur Virenbekämpfung die Gurgel-Schluck-Methode. Wie funktioniert die?

Dazu nimmt man ca. 20 Milli­­liter ein und behält den Saft eine Zeitlang im Mund. Je länger, desto besser, mindestens jedoch eine Minute. Anschlie­ßend kann man noch etwas damit gurgeln und dann schluckt man den Saft hinunter. Das ist wichtig, falls das Virus schon im Darm­trakt ist. Die schweren Verläufe von Covid-19 treten häufig bei Menschen auf, die wegen Reflux­be­schwerden regelmäßig Säureblocker einnehmen. Diese behindern jegliche Säurebil­dung, sodass Eiweiße nicht verdaut werden und Viren und Bakte­rien ungehindert in den Darm gelangen. Die Dichte der vorhin erwähnten ACE-Rezeptoren ist im Darm am höchsten. Personen, die Säure­blocker schlucken müssen, empfehle ich daher, größere Mengen Aroniasaft zu sich zu nehmen oder die Gurgel-Schluck-Methode häufiger anzuwenden.

Wann und wie oft sollte man sie denn anwenden?

Prof. Uehleke: Immer dann, wenn eine Infektionsgefahr bestand oder besteht, z.B. beim Einkauf oder im Bus. Am besten ist es, den Saft schon vorher zu trinken und auch noch einmal hinterher, auch wenn man geimpft ist – auch, um nicht selber Überträger zu sein. Ich empfehle ca. dreimal täglich und in besonderen Situationen. So wie man früher als Begrüßungsritual gern mal einen Schnaps ge­trun­ken hat, kann man das heute mit Aronia-Saft machen. (lacht)

Ist die Methode für jeden geeignet?

Die Aronia ist mit ihren vielen Antioxidantien und Vitaminen als gesundes Lebensmittel sowieso schon bekannt. Literweise sollte man den Saft dennoch nicht trinken, denn das kann möglicherweise die Darmflora beeinflussen und Verdauungs­­probleme wie Durchfall oder Verstopfung zur Folge haben. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte den Saft nicht auf nüchternen Magen einnehmen. Auch wenn eine Anwendung vor oder nach dem Frühstück sinnvoll ist, muss jeder für sich beobachten, was ihm am besten bekommt. Die gesundheitliche Empfehlung einer Tagesmenge von etwa 100 Milliliter kann somit jeder individuell aufteilen.

Wirkt Aroniasaft auch bei Virus-Mutationen?

Ja, denn den Gerbstoffen in der Aronia ist es egal, mit welcher Variante des Corona-Virus sie es zu tun haben, weil sie nur an der äußeren Virushülle angreifen. Die Mutationen ändern an dem Spike-Protein des Virus wenig. Ich vergleiche den Effekt gerne mit einem Igel, der rasiert wird und hinterher keine Stacheln mehr hat.

www.aroniabeere.de

Interview: Ute Nitzsche

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