Herz-Ass für die Gesundheit
Wenn das Herz Probleme bereitet, wird meist der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen. Doch verschiedene Therapieverfahren sorgen dafür, dass unser „Motor“ wieder rund läuft, egal ob das Herz zum Beispiel aus dem Takt geraten ist oder die Herzklappen undicht sind.
Viele Patienten merken zuerst bei körperlicher Anstrengung, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das Treppensteigen fällt immer schwerer, die Luft bleibt weg, vor allem beim Liegen verstärken sich die Symptome. Schuld kann eine defekte Mitralklappe sein. Sie ist eine der vier Herzklappen. Schließt sie nicht mehr richtig, nimmt das Blut den falschen Weg und wird zurück in die Lunge gepumpt.
Schonende OP-Verfahren
Um das Problem zu beheben, gibt es zwei Therapieverfahren. Zum einen kann der Brustkorb geöffnet und die Herzklappe rekonstruiert oder durch eine neue Klappe ersetzt werden. Diese Methode eignet sich vor allem für Patienten mit guter körperlicher Verfassung. Wesentlich schonender ist die Reparatur der Klappe über Schleusen und Katheter von der Leiste aus. Dabei wird die Herzlappe mit kleinen Clips, sogenannten Mitralclips, wieder funktionstüchtig rekonstruiert. Der Eingriff ist zwar technisch sehr aufwändig, erfordert mehrere Ärzte und wird unter Vollnarkose durchgeführt, dennoch erholen sich die Patienten hiervon schnell. Priv. Doz. Dr. Steffen Schön, Chefarzt der Kardiologie am Helios Klinikum Pirna, erklärt die Vorteile der Methode: „Es gibt kein großes Operationstrauma und die Patienten spüren in der Regel schon nach wenigen Tagen eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden. Nach drei bis vier Tagen können sie das Krankenhaus schon wieder verlassen.“ Deshalb eignet sich das Verfahren vor allem für Patienten, denen kein Eingriff am offenen Herzen zugemutet werden kann.
Herzschlag im Takt
Doch auch ein unregelmäßiger Herzschlag kann unserem „Antriebsorgan“ zu schaffen machen. Schlägt es zu schnell oder zu langsam, kann es ebenfalls zu Atemnot oder Ohnmacht kommen. Es kann sich auch über kurz oder lang eine Herzschwäche entwickeln. Insbesondere zur Behandlung von schnellen Herzrhythmusstörungen gibt es derzeit zwei Therapiemöglichkeiten: Kommen Medikamente zum Einsatz, liegt deren Effektivität bei rund 30 bis 40 Prozent. Zudem sind oft Nebenwirkungen zu erwarten, was gerade bei jüngeren Betroffenen, die die Arzneimittel ein Leben lang einnehmen müssen, nicht optimal ist.
Genau auf den Punkt
Der Kardiologe Prof. Dr. Carsten Wunderlich vom Pirnaer Helios Klinikum erläutert die Alternative: „Das Mittel der Wahl ist oft der elektrische Herzkatheter, der ebenfalls über die Leiste eingeführt wird und mit dem elektrische Signale im Herzen ausgemessen werden können, um die Ursache für die Rhythmusstörungen direkt zu ermitteln. Die betroffenen ‚Herznerven‘ können im gleichen Eingriff durch Hitze punktgenau verödet werden.“ Im Herzkatheterlabor ist dabei ein Team aus mindestens zwei Ärzten im Einsatz; einer steuert die Messkatheter im Herzen, während der andere das Geschehen am Computer überwacht. Carsten Wunderlich erklärt: „Seit April steht uns hier in Pirna das modernste Mapping-System zur Verfügung, das es derzeit auf der Welt gibt.“ Patienten haben in der Kardiologie des Pirnaer Helios-Klinikums auf jeden Fall das Herz-Ass für ihre Gesundheit gezogen.
HELIOS Klinikum Pirna
Struppener Straße 13, 01796 Pirna
Telefon: 03501 711 80
www.helios-kliniken.de/pirna
Text: Ute Nitzsche