Herz-Ass für die Gesundheit

links: Priv.-Doz. Dr. med. habil. Steffen Schön, Ärztlicher Leiter Internistisches Zentrum und Chefarzt Klinik für Innere Medizin II am HELIOS Klinikum Pirna, rechts: Prof. Dr. med. habil. Carsten Wunderlich, Leitender Oberarzt Rhythmologie am HELIOS Klinikum Pirna / Fotos: Volker Metzler
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Wenn das Herz Probleme bereitet, wird meist der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen. Doch verschiedene Therapie­verfahren sorgen dafür, dass unser „Motor“ wieder rund läuft, egal ob das Herz zum Beispiel aus dem Takt geraten ist oder die Herzklappen undicht sind.

Viele Patienten merken zuerst bei körperlicher Anstrengung, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das Treppensteigen fällt immer schwerer, die Luft bleibt weg, vor allem beim Liegen verstärken sich die Symptome. Schuld kann eine defekte Mitralklappe sein. Sie ist eine der vier Herzklappen. Schließt sie nicht mehr richtig, nimmt das Blut den falschen Weg und wird zurück in die Lunge gepumpt.

Schonende OP-Verfahren
Um das Problem zu beheben, gibt es zwei Therapieverfahren. Zum einen kann der Brustkorb geöffnet und die Herzklappe rekonstruiert oder durch eine neue Klappe ersetzt werden. Diese Methode eignet sich vor allem für Patienten mit guter körperlicher Verfassung. Wesentlich schonender ist die Reparatur der Klappe über Schleusen und Katheter von der Leiste aus. Dabei wird die Herzlappe mit kleinen Clips, sogenannten Mitralclips, wieder funktionstüchtig rekonstruiert. Der Eingriff ist zwar technisch sehr aufwändig, erfordert mehrere Ärzte und wird unter Vollnarkose durchgeführt, dennoch erholen sich die Patienten hiervon schnell. Priv. Doz. Dr. Steffen Schön, Chefarzt der Kardiologie am Helios Klinikum Pirna, erklärt die Vorteile der Methode: „Es gibt kein großes Operationstrauma und die Patienten spüren in der Regel schon nach wenigen Tagen eine deutliche Besserung ihrer Be­schwerden. Nach drei bis vier Tagen können sie das Kranken­haus schon wieder verlassen.“ Deshalb eignet sich das Verfah­ren vor allem für Patienten, denen kein Eingriff am offenen Herzen zugemutet werden kann.

Herzschlag im Takt
Doch auch ein unregelmäßiger Herzschlag kann unserem „Antriebsorgan“ zu schaffen machen. Schlägt es zu schnell oder zu langsam, kann es ebenfalls zu Atemnot oder Ohnmacht kommen. Es kann sich auch über kurz oder lang eine Herzschwäche entwickeln. Insbesondere zur Behandlung von schnellen Herzrhythmus­störungen gibt es derzeit zwei Thera­pie­­möglich­keiten: Kommen Medikamente zum Einsatz, liegt deren Effek­tivität bei rund 30 bis 40 Prozent. Zudem sind oft Neben­wirkun­gen zu erwarten, was gerade bei jüngeren Betrof­fenen, die die Arzneimittel ein Leben lang einnehmen müssen, nicht optimal ist.

Genau auf den Punkt
Der Kardiologe Prof. Dr. Carsten Wunderlich vom Pirnaer Helios Klinikum erläutert die Alternative: „Das Mittel der Wahl ist oft der elektrische Herzkatheter, der ebenfalls über die Leiste eingeführt wird und mit dem elektrische Signale im Herzen ausgemessen werden können, um die Ursache für die Rhythmus­störungen direkt zu ermitteln. Die betroffenen ‚Herznerven‘ können im gleichen Eingriff durch Hitze punktgenau verödet werden.“ Im Herzkatheterlabor ist dabei ein Team aus mindes­tens zwei Ärzten im Einsatz; einer steuert die Messkatheter im Herzen, während der andere das Geschehen am Computer überwacht. Carsten Wunderlich erklärt: „Seit April steht uns hier in Pirna das modernste Mapping-System zur Verfügung, das es derzeit auf der Welt gibt.“ Patienten haben in der Kardiologie des Pirnaer Helios-Klinikums auf jeden Fall das Herz-Ass für ihre Gesundheit gezogen.

HELIOS Klinikum Pirna
Struppener Straße 13, 01796 Pirna
Telefon: 03501 711 80
www.helios-kliniken.de/pirna

Text: Ute Nitzsche

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