Richtiger Durchblick im Büro
Gerade am Arbeitsplatz ist das Auge verschiedenen Belastungen ausgesetzt. Augenoptikermeister Uwe Grahl von Grahl Optik Brillenmode erklärt im Gespräch mit TOP Gesundheitsforum, welche Optionen Brillenträger haben.
Worauf sollten Brillenträger bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes achten?
Uwe Grahl: Meistens sind schon die Entfernungen der Augen vom Bildschirm problematisch. Der Sehabstand zum Bildschirm sollte idealerweise 70-80 cm betragen. Zudem sollte die Bildschirmoberkante in Augenhöhe sein. Dann kommt man auch mit Gleitsichtgläsern gut zurecht, weil man bei normaler entspannter Kopfhaltung einen leicht gesenkten Blick hat und dadurch automatisch durch den Zwischenbereich der Gläser schaut. Wenn sich aber beispielsweise die Bildschirmkante weiter oben befindet, legt man den Kopf in den Nacken, damit man durch den Zwischenbereich sehen kann. Dann kommt es zu Nackenverspannungen. Die Augen werden müde. Konzentration und Leistungsfähigkeit lassen nach.
Welche Alternativen gibt es für Brillenträger, die sich den Arbeitsplatz nicht optimal einrichten können und mit Gleitsichtgläsern nicht zurechtkommen?
Dafür gibt es die sogenannten Bildschirmarbeitsplatz- oder Nahkomfortgläser, bei denen der Fernbereich der Gleitsichtgläser einem größeren Zwischenbereich weicht. Der Träger hat dadurch eine entspannte Kopfhaltung und sieht in allen relevanten Sichtbereichen gut. Die Gläser können dabei individuell an die typischen Blickbewegungen und Arbeitsentfernungen angepasst werden. Zudem sind die Nahkomfortgläser eine Option für Brillenträger, die in der Ferne ohnehin gut sehen. Der Arbeitgeber ist übrigens auch dazu verpflichtet, einen Teil zuzuzahlen.
Wann sollte man sich verstärkt mit der Thematik beschäftigen?
Spätestens ab Mitte 40. Die Elastizität der Linsenkrümmung geht mit fortschreitendem Alter immer mehr verloren. Das ist der Lauf der Dinge. Das lässt sich entgegen oftmals geäußerter Behauptungen auch nicht trainieren.
Sehtraining hat also keine Auswirkungen?
Es gibt durchaus auch sinnvolle Übungen. Die Muskulatur der Linse kann man nicht trainieren, wohl aber die Muskeln, die den Augapfel halten. Dehnungsübungen der Augen können beispielsweise einer Winkelfehlsichtigkeit entgegenwirken. Immerhin 70 % aller Deutschen haben diese Form des ungenauen Zusammenspiels der beiden Einzelaugen. Man sollte also durchaus auch mal aus dem Fenster schauen, andere Distanzen fixieren oder mit den Augen rollen.
Welche Vorteile bietet der 3D-Sehtest, den Sie Ihren Kunden anbieten können?
Mit dem 3D-Sehtest ist es möglich, beide Augen parallel zu testen. Also genauso, wie es auch der natürlichen Sehsituation entspricht. Bei den konventionellen Sehtests wird immer ein Auge abgedeckt, was dazu führen kann, dass ein Auge in Ruhestellung geht und das Ergebnis dadurch verfälscht wird. Beim 3D-Sehtest ist man sich sicher, dass beide Augen in die gleiche Entfernung sehen und dabei auch die erforderliche Stellung zueinander einnehmen. Dadurch kann man die Augen viel besser feinjustieren. Gerade das räumliche Sehen kann dadurch besser bestimmt werden.
Die Fragen stellte Philipp Demankowski
GRAHL OPTIK BRILLENMODE im Dorint-Hotel
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