Neues ambulantes Zentrum für Logopädie in Pulsnitz

Die Logopädin und Fachtherapeutin für Dysphagie KDZ Antje Lohse leitet das ambulante HELIOS Thera­piezentrum für Logopädie. / Foto: Felix Posselt
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Durch das HELIOS Therapiezentrum am Schloss verfügt die HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz seit Anfang August über eine Spezialisierung, die dem Bedarf nach ambulanter Versorgung im Anschluss an die neurologische Rehabilitation nachkommt.

Dies ist ein wichtiger Baustein im Leistungsportfolio der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz. Mit der Zulassung bei den leistungserbringenden Krankenkassen konnte das HELIOS Thera­piezentrum für Logopädie am 1. August eröffnet werden, nachdem erste Pläne für das Projekt im Jahr 2015 erstellt wurden. Damit bietet die HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz nicht nur ihren Patienten nach abgeschlossener Rehabilitation die Möglichkeit, weiter umfassend und professionell in den Bereichen von Schluck-, Sprach- und Sprechstörungen behandelt zu werden. Zum Leis­tungsspektrum gehört gleichzeitig auch eine umfassende Be­ra­tung von Angehörigen und Betreuern, da sowohl eine Kom­mu­nikationsstörung als auch eine Beeinträchtigung beim Schlucken nicht nur den Patienten allein betrifft, sondern das gesamte soziale Umfeld mit einschließt. „Entscheidend für den Therapieerfolg ist, inwieweit der Therapeut in der Lage ist, sich in den Patienten hineinzuversetzen und ihn zu motivieren“, erklärt Kerstin Uhlmann, Leiterin des sprachlich-kognitiven Therapiebereichs. „Erfahrung, Expertise und Empathie des Therapeuten sind Schlüsselfaktoren für den Erfolg.“ Dazu ist es nötig, dass die Behand­lungsschwerpunkte von Fall zu Fall unterschiedlich gewichtet sind, je nach Leistungsvermögen der Patienten.

Drei Schwerpunkte: Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen
Im Wesentlichen werden in der logopädischen Therapie drei Schädigungen behandelt. Relativ häufig kommen nach neurologischen Erkrankungen Schluckstörungen vor, sogenannte Dysphagien. „Die Patienten überleben schwere neurologische Krankheiten wie Schlaganfälle durch zügige und modernste medizinische Versorgung heute viel häufiger. Die Schluck­stö­rungen bleiben aber oft als langlebiges Restsymptom zurück. Hinzu kommt, dass die Patienten aus der Akutbehandlung viel schneller zu uns kommen“, sagt Kerstin Uhlmann. „Das sind schon gewaltige Einschnitte für die Patienten, denn das Schlucken und, damit verbunden, die Nahrungsaufnahme sind ja wesentliche Voraussetzungen, um in den Alltag zurückzufinden.“ Wesentliche Behandlungsschritte sind deshalb neben den therapeutischen Maßnahmen auch das Bereitstellen angepasster Kost. Die zweite große Zielgruppe logopädischer Behandlungen sind Patienten mit Sprachstörungen oder Aphasien. Hier ist oft entscheidend für den Therapierfolg, ob der Patient ein Bewusst­sein für das Problem entwickelt hat. Dysarthrophonien als dritte Gruppe ziehen eine Beeinträchtigung des stimmlichen Teils der Artikulation nach sich, wobei es unterschiedliche Formen gibt, die wiederum verschiedene Ursachen haben.

Breite Zielgruppe
Geleitet wird das ambulante Therapiezentrum von der Logopädin und Fachtherapeutin DysphagieKDZ Antje Lohse, die sich für die Behandlung mit individuell angepassten, unterschiedlichen Maßnahmen aus einem großen Inventar an Behandlungs­materialien bedient. Auch die neuen Medien spielen dabei eine Rolle, wobei es immer darauf ankommt, ob der Patient oder die Patientin damit vertraut ist. Oft handelt es sich bei der Therapie um eine Anschlussbehandlung nach der Entlassung aus der Akutklinik. Doch die Ambulanz steht prinzipiell allen Betrof­fenen und Interessierten offen, potentiell auch Kindern, die naturgemäß eine große Zielgruppe logopädischer Therapien darstellen. Bei Patienten, die es aufgrund körperlicher Ein­schränkungen nicht in die Praxis schaffen, ermöglichen Antje Lohse und ihr Team in Zukunft auch Hausbesuche. Nieder­gelassen ist die im Park gelegene Ambulanz in einem Neben­gebäude der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz. Zuvor diente das historische Häuschen, das ein wenig versteckt in der Anlage liegt, auch als Wohnmöglichkeit von Mitarbeitern der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz. Auch Kerstin Uhlmann wohnte hier in der ersten Zeit nach ihrem Umzug aus Berlin nach Pulsnitz vor über 20 Jahren: „Hier kommt man zur Ruhe. Das war bei mir damals so und das ist auch bei unseren Patienten so.“

HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz GmbH
Wittgensteiner Straße 1, 01896 Pulsnitz
Telefon: +49 35 95 5 5-0 Telefax: +49 35 95 5 5-12 14
www.helios-kliniken.de/schloss-pulsnitz

Text: Philipp Demankowski

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