Büroräume zum Aufatmen

Mit ihrer Firma Silver’s COVE bringt Inhaberin und Gründerin Silva Garves die Natur in funktionale Arbeitsumgebungen. Sie entwirft für Büro-, Seminar- und Empfangsräume, aber auch für Arztpraxen oder Wartezimmer komplette Raumkonzepte, die sowohl das Raumklima optimieren als auch die vorhandenen Räumlichkeiten nach den Grundsätzen biophilen Designs gestalten.

Dass in den Büros viel Nachholbedarf besteht, weiß Silva Garves aus eigener Erfahrung. Bei ihrem Job als Consultant in der IT-Branche stieß sie immer wieder auf gedankenlos eingerichtete Räume, die die Arbeitsmotivation nicht gerade be­fruchten. In diesen Umgebungen war dann auch der Kranken­stand fast schon zwangsweise hoch. Ab 2004 reifte langsam der Plan, etwas dagegen tun zu wollen. Immer mehr interessierte sie sich für das Thema, recherchierte viel und wagte schließlich 2015 den Schritt in die Selbstständigkeit. Heute sorgt sie für eine frische Brise und entspannteres Arbeiten in deutschen Büros.

Was ist die grundlegende Idee hinter Silver’s Cove?

Ich möchte Arbeitsumgebungen schaffen, die dazu beitragen, die Gesundheit der Mitarbeiter langfristig zu erhalten. Dabei geht es sowohl um psychische als auch um phy­sische Aspekte, die sich gegenseitig beeinflussen. Dafür bringe ich Pflanzen und Naturelemente in die Räumlichkeiten. Denn die Betrachtung von Pflanzen beschäftigt den Geist, hält ihn wach und offen. Das ist aber nur ein Effekt.

Wie unterscheidet sich Ihr Angebot von anderen Innen­raumbegrünern?

Neben diesen ästhetischen und belebenden Effekten nutze ich die natürliche Filterfunktion der Pflanzen für ein besseres Raumklima. Man glaubt gar nicht, wie viele krankmachende Schadstoffe in Baumaterialien, Teppichen, Far­ben, Möbeln, Druckern oder Computern stecken. Ein Pro­blem ist vor allem Formaldehyd, das zudem noch für einen unangenehmen Geruch sorgt. Andere Schadstoffe wiederum sind gerade deshalb so tückisch, weil man sie nicht sieht oder riecht. Neben dem regelmäßigen Lüften helfen dabei nur Pflan­zen, auf dem Markt erhältliche HEPA Filter filtern ausschließlich größere Partikel aus der Luft, keine Gase. Pflanzen können nämlich nicht nur mit der Photosynthese Sauerstoff produzieren, sondern auch gasförmige Schadstoffe aus der Luft filtern.
Ich nehme spezielle luftreinigende Pflanzen wie z.B. den Dra­chenbaum, die je nach Schadstoffbelastung in den Räum­lichkeiten ausgewählt werden, weil sie besonders effektiv gegen die Übeltäter in der Luft wirken. Für die Einschät­zung des Raumklimas nutze ich übrigens das in Sachsen entwickelte wegweisende airQ Messgerät, das die Luftqualität und -be­las­tung in Echtzeit misst und sogar als Alarmgerät bei zu hoher Luftbelastung genutzt werden kann.

Sie setzen bei der Begrünung der Räumlichkeiten häufig auf den zweistufigen Biofilter Airy. Warum eignet sich das System so gut für ein besseres Raumklima?

Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat herausgefunden, dass die Filterfunktion von Schadstoffen bis zu 90 Prozent über die Wurzeln geschieht. Dieses Ergebnis wur­de kürzlich durch eine Fraunhofer-Studie be­stätigt. Einzige Voraussetzung ist, dass die Luft direkt an die Wurzeln gelangt. Der patentierte Topf von Airy belüftet das Wur­zel­werk und verwandelt die Zimmerpflanze dadurch zu einem effektiven Luftfilter.

Doch Ihre Leistungen gehen auch über die Schaffung eines guten Raumklimas hinaus…

Ich arbeite auch mit Elementen, die für eine bessere Akustik und eine besondere Lichtsituation sorgen. So wirken Moosbilder, natürliche Raumtrenner und Pflanzenhecken gegen störende Geräusche, während biodynamische Tages­licht­leuchten dabei helfen, tagsüber hellwach zu bleiben und nachts entspannt zu schlafen. Für die optimale Einstellung der Licht­situation habe ich auch mit Schlafforschern zusammengearbeitet.

Ein wichtiger Ansatz ist auch die Integration biophilen Designs in Ihrem Konzept. Was steckt dahinter?

Biophiles Design ist sowohl in der Innen- als auch in der Gebäude-Architektur ein Ansatz mit dem Ziel, dieses befreite Aufatmen, diesen besonderen Entspannungs­mo­ment, den wir aus der Natur kennen, in unseren Alltag zu bringen. Nach biophilen Grundsätzen gestaltete Gebäude besitzen Eigenschaften wie natürliche Beleuchtung und Belüftung, na­tür­liche Landschaftsmerkmale und andere Elemente zur Schaf­fung einer produktiveren und gesünderen Gebäude­um­gebung für Menschen. Ein bekanntes Beispiel ist die Oper in Syd­ney, die ja an eine Auster erinnert. Auch Ein­richtungs­gegenstände oder die Beschaffenheit von Fußböden oder Wän­den sollten nach biophilen Grundsätzen gestaltet werden. Dabei geht es z. B. auch darum, beim Betrachter und Nutzer niederschwellige Reize auszulösen. Ein Fraktalmuster auf dem Fußboden etwa wirkt komplex, aber nicht chaotisch. Der Mensch braucht visuelle Inspirationen für die Kreativität und die psychische Gesundheit.

Für wen eignet sich das Angebot von Silver’s Cove?

Grundsätzlich für alle Branchen mit Räumen, in denen Mitarbeiter, Personal und Kunden gesund und erfolgreich tätig sein möchten. Das können Büroräume sein, aber bei­spiels­weise auch Ladengeschäfte, Behandlungszimmer, Hotel­lobbys, Empfangs- oder Seminarräume. Ein besonders wirk­sames An­wen­dungsgebiet sind zudem Arztpraxen, da es hier ja explizit um eine Verbesserung des Gesundheits­zu­standes geht. Oft sind je­doch gerade Wartezimmer so gestaltet, dass sie nicht zur Gesun­dung der Patienten beitragen. Ein paar Pflanzen, ausgewählte Möbel sowie eine bewusste Wand- und Bodengestaltung können hier schon viel bewirken, auch schon als Einzelmaßnahme, besser natürlich im Rahmen ei­nes Ge­samtkonzepts. Zudem haben Studien ergeben, dass Pflan­­zen entspannen helfen und Angst reduzieren, der Blick auf eine Pflanze oder Pflanzenbild verringert den Stresslevel. Das ist natürlich gerade in Arzt­pra­xen eine gute Voraus­setzung für den Behandlungserfolg.

Silver´s COVE, Inh. Silva Garves
Emil-Höhne-Str. 5, 01468 Moritzburg
Telefon: +49 35207 99181, Mobil: +49 170 814 6320
E-Mail: info@silverscove.com, www.silverscove.com

Interview: Philipp Demankowski