Mein Uniklinikum: Mitarbeiter berichten
Mitarbeiter am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden erzählen von ihrer Arbeit.
„Wir helfen Kindern für das ganze Leben“ – Mein Name ist Tina Zönnchen, ich arbeite als Assistenzärztin in der Kinderchirurgie des UKD.
Sie wollten wirklich schon immer Ärztin werden?
Ja, schon mit drei Jahren habe ich meiner Mutter erklärt, dass ich Kinderärztin werden will. Trotz aller Bemühungen mir eine Alternative anzubieten, blieb ich dabei. Während des Studiums reifte dann der Wunsch, in die Kinderchirurgie zu gehen. Dieses Fachgebiet gibt es in seiner maximalen Ausprägung nur an Universitätskliniken. Mir ist mein Umfeld sehr wichtig und ich fühle mich in Dresden sehr wohl, sodass ich mich für das Universitätsklinikum Dresden entschieden habe.
Das Universitätsklinikum ist ein Maximalversorger mit den unterschiedlichsten Disziplinen. Warum wollten Sie zur Kinderchirurgie?
In der Chirurgie sieht man am Patienten den unmittelbaren Erfolg seiner Therapie. Zudem besitzen die Kinder eine hohe Regenerationsfähigkeit. In unserer Klinik werden die schwierigen Fälle behandelt. Wir führen große Operationen durch und bedienen eine große fachliche Breite. Bei uns als Maximalversorger ist alles an einem Ort. Ich kann die Kollegen aus den anderen Fachdisziplinen jederzeit hinzuziehen und wir können gemeinsam das Kind in Gänze behandeln. Dieser direkte fachliche Austausch ist sehr bereichernd. Mit unserer Hilfe können wir dem Kind eine bessere Zukunft ermöglichen.
Wie halten Sie die Balance von Arbeit und Freizeit?
Natürlich ist unsere Arbeit auch mit einer hohen Belastung verbunden. Ich erlebe es ganz oft, dass wir uns als Kollegen in solchen Zeiten gegenseitig unterstützen und niemand den Stift fallen lässt, wenn seine Dienstzeit vorbei ist. Wichtig ist ein gutes Miteinander, und das funktioniert bei uns. Wir sind ein familiäres Team und unternehmen auch vieles gemeinsam in der Freizeit.
„Gesundheit ist das A und O“ – Mein Name ist Norbert Riedel, ich arbeite seit 2013 als Sterilisationsassistent in der Zentralsterilisation ZVSA.
Hätten Sie gedacht, dass Sie mal in einem Krankenhaus arbeiten werden?
Nein, ich bin Karosseriebauer und eigentlich gewöhnt, größere Bauteile zu bewegen. Doch ich wollte mich persönlich verändern und habe mich deshalb hier beworben. Auch wenn es zunächst eine große Umstellung und Lerner-fahrung war, ich habe es nie bereut.
Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit?
Eigentlich alles. Die technische Funktionsweise der chirurgischen Geräte zum Beispiel, die wir zum Reinigen auseinander bauen. Aber auch die physikalischen und chemischen Prozesse bei der Sterilisation selbst. Hier gibt es ständig Neues zu lernen, zum Beispiel wie jetzt bei der Plasmasterilisation. Mein Spitzname ist „Steri Orakel“, wahrscheinlich weil ich immer alles ganz genau verstehen will, und mir deshalb sehr viel Wissen über die Funktionsweise der Instrumente angeeignet habe. Doch die Vorbereitung der OP-Instrumente und Geräte ist für mich eine anspruchsvolle Tätigkeit. Denn was in den OP-Sälen verwendet wird, geht durch unsere Hände, und auch wir dürfen uns keine Fehler erlauben.
Vermissen Sie den Patientenkontakt?
Wir sind auch für die Patienten da, mit dem, was wir täglich leisten. Seit ich eine Tochter habe, ist mir noch einmal viel bewusster geworden, dass Gesundheit das A und O ist. Wir tragen dazu bei, dass Operationen gelingen und unsere Patienten wieder gesund werden können. Jeder von uns könnte auf einem OP-Tisch liegen. Und dann will man sich doch sicher sein, dass jeder sein Bestes gibt. Das motiviert mich jeden Tag.
„Wir arbeiten hier auf Augenhöhe“ – Ich bin Dan Behrens und arbeite seit zwei Jahren in der Notaufnahme der Kinderklinik. Mich erfüllt es, mit Menschen zu arbeiten. Unser Team ist wie eine kleine Familie.
Sie sind Späteinsteiger und belegten 2016 beim Bundeswettbewerb Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege den 2. Platz.
Ja, ich habe vorher unter anderem in der Altenpflege gearbeitet und mich mit 30 Jahren noch einmal für eine Ausbildung hier im Uniklinikum Dresden entschieden. Pfleger ist mein Traumberuf. Es erfüllt mich, mit Menschen zu arbeiten, ihnen zu helfen. In meinem Spind hängt zum Beispiel ein Brief von Eltern, die sich bei mir für meine Arbeit bedanken. Das war einer von vielen unfassbar schönen Momenten.
Warum wollten Sie am Uniklinikum arbeiten?
Als Maximalversorger gibt es hier am Uniklinikum ganz viele Disziplinen, man hat unglaublich viel Spielraum, sich weiterzubilden und dort zu arbeiten, wo man möchte. Und es gibt viele Mitarbeiterangebote – das Gesundheitszentrum Carus Vital zum Beispiel mit tollen Kursen. Doch das wichtigste sind die Menschen hier. Es war die beste Entscheidung meines Lebens, hier angefangen zu haben und hier arbeiten zu können.
Wie ist das Verhältnis zwischen Ärzten und Pflegern?
Wir arbeiten ja in kleinen Teams zusammen. Mein Team ist wie eine kleine Familie, denn wir verbringen viel Zeit miteinander. Die Arbeit in meinem Team ist sehr kollegial, wir sind auch ein schönes Beispiel für interprofessionelle Zusammenarbeit. Kinder, die zu uns in die Notaufnahme kommen, brauchen oft Hilfe aus unterschiedlichen Fachgebieten. Ich schätze meine pflegerischen Kollegen und auch die ärztlichen – wir arbeiten hier wirklich auf Augenhöhe.
„Hier kann ich mich einbringen und Verantwortung übernehmen.“ – Mein Name ist Corinna Jork, ich arbeite als Krankenschwester auf der Neurologischen ITS des UKD.
Wollten Sie schon immer in einem Pflegeberuf arbeiten?
Die Entscheidung ist nach meinem Freiwilligen Sozialen Jahr gefallen. Das habe ich in einem Pflegeheim gemacht, danach war schnell klar – ich möchte in der Pflege arbeiten. Ich habe dann Krankenschwester am Uniklinikum Dresden gelernt, und das war für mich genau die richtige Entscheidung. Seit meiner Ausbildung arbeite ich auf der Neurologischen ITS, unsere Patienten werden hier zum Beispiel nach Schlaganfällen oder Hirnblutungen behandelt.
Was macht Sie in Ihrem Beruf glücklich?
In meinem Beruf habe ich mit ganz verschiedenen Menschen zu tun. Natürlich ist mein Beruf auch manchmal anstrengend, doch ich werde gefordert und arbeite als Krankenschwester auch sehr eigenverantwortlich. Das gefällt mir, hier kann ich mich als Person einbringen und Verantwortung übernehmen. Die Patienten in unserem Bereich sind meist länger bei uns, wir verbringen oft eine lange und intensive Zeit mit ihnen. Wir richten es so ein, dass immer möglichst die gleichen Pfleger für die Patienten da sind. Ich finde es sehr schön, denn so kann man einen stärkeren Bezug zum Patienten aufbauen.
Wie klappt es mit der Work-Life-Balance im Schichtsystem?
Wir sind ein gutes Team und nehmen Rücksicht aufeinander. Meine Dienstplanwünsche werden berücksichtigt, und so kann ich Familie und Job gut in Balance bringen. Für mich persönlich hat Schichtarbeit auch Vorteile, da bin ich flexibler und habe auch mal tagsüber frei.
Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
Derzeit habe ich keinen Wunsch nach Veränderung, ich möchte gern auf der Neurologischen ITS bleiben. Aber natürlich darf man nicht stehen bleiben. Deshalb mache ich gerade eine Weiterbildung zur Fachschwester Anästhesie- und Intensivmedizin. Denn viele Dinge verändern sich und es gehört dazu, sich neues Wissen anzueignen. In meiner Weiterbildung hospitiere ich auch in anderen Fachbereichen, das ist interessant. Aber zu Hause bin ich auf der Neurologischen ITS.
„Ich habe den richtigen Beruf für mich gefunden“ – Mein Name ist Cindy Gude, ich arbeite als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Neurochirurgie.
Sie arbeiten seit September 2017 am UKD, wie kam es dazu?
Ich wollte mich persönlich verändern und war vorher mit einem befristeten Vertrag an einem kleineren Fachkrankenhaus. Freunde haben mich ermuntert, mich doch mal beim Uniklinikum Dresden zu bewerben. Als dann die Einladung zum Vorstellungsgespräch kam, war es ein wirklich tolles Gefühl. Vor allem die vielen Angebote zur Fort- und Weiterbildung interessieren mich und haben mir den Wechsel leicht gemacht.
Wollten Sie schon immer in der Krankenpflege arbeiten?
Ich hatte ein Schülerpraktikum gemacht und das hat mich sehr beeindruckt. Trotzdem habe ich zunächst eine andere Ausbildung begonnen. Doch dabei war ich nicht glücklich und bin dann sozusagen meinem Herzen gefolgt. Jetzt fühle ich mich vollkommen, ich habe den richtigen Beruf für mich gefunden.
Sie arbeiten im Schichtdienst, Ihr Job hat auch viele stressige Momente – was motiviert Sie?
Was mich motiviert und auch berührt ist der Dank der Patienten, wenn sie mit meiner Arbeit zufrieden sind, wenn sie sich geborgen fühlen. Der Schichtdienst stört mich nicht, ich brauche die Abwechslung. Aber der Wechsel in die Neurochirurgie war für mich doch eine große Umstellung. Für mich ist dies ein neues Fachgebiet mit neuen pflegerischen Herausforderungen. Doch genau das wollte ich, ich kann noch immer viel dazulernen und mich weiterentwickeln.
Interviews: Philipp Demankowski