Zahnarzt Tobias Mayer: Keine Angst vor der Angst

Zahnarzt Tobias Meyer / Foto: © Volker Metzler
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Im Haus der Zahnmedizin werden Angstpatienten mit der gebotenen Geduld behandelt. Zahnarzt Tobias Mayer und sein Team setzen auf Vertrauen und Aufklärung.

Zirka fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer sogenannten Zahnarztphobie. Allein in Dresden gibt es demnach statistisch gesehen ungefähr 25.000 sogenannte „Angstpatienten“. „Die Phobien haben meist ganz profane Ursachen. Wenn Kinder bei der Behandlung festgehalten wurden, können solche Traumata entstehen, oder wenn unter Schmerzen weiterbehandelt wurde“, erklärt Zahnarzt Tobias Mayer vom Haus der Zahnmedizin in Dresden-Kesselsdorf. Die Konsequenzen, die der Mediziner daraus zieht, bestehen darin, dass der Patient so gut wie möglich über die bevorstehende Behand­lung aufgeklärt wird. Trans­parenz ist das A und O beim Umgang mit Angstpatienten. Vor jeder Behandlung steht deshalb immer ein ausführlicher Bera­tungstermin, bei dem Arzt und Patient ge­meinsam daran arbeiten, die Ängste abzubauen. Zeitlich ist eine Dauer von etwa 30 Minuten vorgesehen. Nur so ist es möglich, sowohl Ursachen­forschung zu betreiben als auch die notwendige Therapie vorzustellen. Die besonders sensible Natur der Thematik zeigt sich auch in dem Umstand, dass die eigentliche Beratung und Behandlung zeitlich getrennt voneinander statt finden.

Vertrauen aufbauen

„Um Vertrauen zu schaffen, ist es aus meiner Sicht unerlässlich, dass wir uns für die Patienten viel Zeit nehmen”, sagt Herr Mayer. Dazu gehört auch ein freundlicher Umgang, der schon bei der Kommunikation ­im Vorfeld beginnt. Zudem werden die Patienten ernst genommen und dazu ermutigt, ihre Wün­sche für die Therapie zu formulieren. Tobias Mayer spricht die Patienten be­hutsam, aber konkret auf ihre Ängste an, damit diese möglichst früh die Hemmung verlieren, überhaupt darüber zu sprechen. „Niemand muss sich für seine Ängste schämen“, bestätigt der Zahnarzt. Auf der Basis dieses Gesprächs wird dann das Be­hand­lungskonzept entwickelt. In der Regel wird ein Block aus vier bis fünf Sitzungen zusammengestellt. „Meine Prämisse ist dabei, dass ich den Patienten genauso behandle wie ich selbst behandelt werden möchte“, so Tobias Mayer.

Keine Überforderung

Eine besondere Risikogruppe sind Patienten, die schon sehr lange nicht mehr beim Zahnarzt waren oder besonders ängstlich sind. „Wenn ich merke, dass jemand Angst hat, ist auch eine einzige Sitzung möglich“, sagt Herr Mayer. „In einer Vollnarkose kann der Patient so weit behandelt werden, dass keine Erkran­kungen mehr vorhanden sind. Die weiteren Termine sind dafür vorgesehen, das gestörte Vertrauen zur Zahnmedizin wiederaufzubauen. Dafür eignen sich reine Kontroll- oder Prophylaxe-Termine besonders gut.” Tobias Mayer erzählt von einer Patien­tin, die beruflich viel mit Menschen zu tun hat und sich oft für ihre Zahn­probleme schämte. Dabei leidete natürlich das Selbst­bewusst­sein. „Nachdem sie unter Vollnarkose behandelt wurde, kam sie einige Tage später wieder in die Praxis und war völlig verändert. Nicht nur ihre Zähne, ihre ganze Persönlichkeit strahlte plötzlich “, berichtet Herr Mayer.

Das Tell-Show-Do-Prinzip

Besonderes Fingerspitzengefühl erfordert die Behandlung von Kindern. Im Idealfall findet im Vorfeld der Behandlung ein gemeinsames Gespräch mit den Eltern statt. Herr Mayer und sein Team versuchen beim Termin mit den Kindern sofort ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen, um eine Wohlfühl­atmosphäre zu schaffen. Tobias Mayer geht bei der Behandlung nach dem Tell-Show-Do-Prinzip vor. Dabei wird in einer kindgerechten Sprache das Instrumentarium erklärt, bevor die jeweilige Funktion demons­triert wird. Zum Schluss kann das Kind selbst das Gezeigte ausprobieren. Das Modell wurde von Prof. Dr. Klaus Pieper an der Universität in Marburg entwickelt, bei dem auch Tobias Mayer studiert hat. Die Technik hat sich bewährt, zumal bei Kindern sehr darauf geachtet werden muss, dass Instru­mente, Geräusche und Gefühle am Zahn vorher bekannt sind. Kinder sind unverzeihlich, wenn unerwartet Schmer­zen auftreten. Schnell schwindet das mühsam aufgebaute Ver­trauen. Dann hilft meist nur noch das Desensibilisierungs­pro­gramm, mit dessen Hilfe die Kinder langsam an die Behand­lung wieder herangeführt werden.

Narkose mit dem Kugelschreiber

Neben der Vollnarkose stehen im Haus der Zahnmedizin auch die Instrumente der computergesteuerten Mikroanästhesie für eine schmerzfreie Betäubung zur Verfügung. Dr. Mayer greift inzwischen nicht mehr nur bei Angstpatienten auf ein Gerät mit dem Namen STA (Single tooth anesthesia) zurück, das er zunächst vor allem für sein Fachgebiet, die Wurzelbehandlung braucht. Das Instrument ähnelt eher einem Kugelschreiben als einer Spritze und tatsächlich ist der Einstich kaum spürbar. Das Geheimnis der STA ist der fast komplette Verzicht auf merklichen Injektions­druck, also Schmerz, der für die meisten Patienten als besonders unangenehm wahrgenommen wird. Über einen Sensor an der Nadelspitze wird der Gewebewiderstand ermittelt und daraufhin die optimale Pumpleistung für das Anästhetikum berechnet. Zudem kann sehr viel genauer anästhesiert werden, so dass nur die Stelle, die behandelt werden soll, auch wirklich betäubt wird. Es ist sogar möglich, nur einen einzelnen Zahn zu betäuben.

Alternative: Vollnarkose

Bei größerer Aufgabenstellung kann aber auch eine Vollnarkose sinnvoll sein. Für einen reibungslosen Ablauf sorgt Anästhe­sis­tin Dr. med. Kerstin Bräuer, die zu jeder Behandlung, die unter Vollnarkose stattfindet, in die Praxis kommt. Sie bringt die entsprechenden Instrumente mit, klärt den Patienten umfangreich auf und kontrolliert die Werte bei der bis zu dreistündigen Be­hand­lung. Die Narkosefähigkeit wird vorher zusätzlich durch den Haus­arzt abgesichert, so dass kaum Risiken bestehen. Zahn­be­hand­lun­gen als Vollnarkose sind für Kinder, als auch für Er­wachsene geeignet, die sich der Behandlung im herkömmlichen Sinne nicht stellen können oder wollen. Bei der Behandlung unter Vollnarkose handelt es sich um eine Wunschleistung. Der finanzielle Aufwand lohnt sich, da dabei oftmals die Behandlung aller erkrankten Zähne in nur einem Behandlungstermin möglich ist. Vor allem für Angstpatienten kann dadurch ein schneller Therapieerfolg erzielt werden. Die individuellen Behand­lungs­ziele und Wünsche unserer Angstpatienten konnten so ausnahmslos in allen vergangenen Vollnarkosebehandlungen erreicht werden.

Höchstes Behandlungsniveau in allen Fachbereichen

Die große Praxis mit aktuell 11 Zahnärzten im „Haus der Zahn­medizin“ bietet im Sinne einer Zahnklinik alle Fach­bereiche der Zahnmedizin unter einem Dach an. Dies er­möglicht es darüber hinaus, nicht nur unseren Stamm­patienten, sondern auch den überwiesenen Patienten aus anderen Praxen im Bereich der Kieferorthopädie, Endodontie (schwierige Wur­zel­behandlung) sowie Implantologie höchstes Behand­lungs­niveau anzubieten.

Haus der Zahnmedizin
Zahnarztpraxis Dr. Mayer und Team
Mehrbehandlerpraxis I Überweiserpraxis für Implantologie, Kieferorthopädie und Endodontie/Wurzelbehandlung
Am Markt 1, 01723 Dresden Kesselsdorf,
Telefon: 035204 39 45 75
www.haus-zahnmedizin.de

Text: Philipp Demankowski

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