Grußwort von von Prof. Dr. med. D. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums Dresden

Prof. Dr. med. D. Michael Albrecht / © UKD
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wie geht es dem Gesundheitssystem in Deutschland? Beim Blick auf die Berichterstattung rund um die wirtschaftliche Situation von Praxen und Kliniken ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen derzeit pessimistisch sind. Die Sorge, dass auch in ihrer Umgebung keine Ärztin oder kein Arzt mehr erreichbar ist, ist groß. Einen Grund für diese Sorgen gibt es nur bedingt. Ich jedenfalls bin sogar verhalten optimistisch. Warum? Weil es gute Lösungen und starke Visionen gibt, um die medizinische Versorgung auch in der Zukunft zu sichern. Lösungen, die auf die Möglichkeiten der Digitalisierung setzen, die bereits in der Praxis funktionieren und die feste Ko­operationen und Partnerschaften als Basis haben.
Um diese Lösungen für eine moderne, innovative Medizin und Patientenversorgung von morgen geht es in der aktuellen Ausgabe des Top Gesundheitsforums, das vor Ihnen liegt. Die Hochschulmedizin Dresden setzt schon lange auf tragfähige Kooperationen. Für die Lausitz und Ostsachsen gibt es bereits gelebte und praktizierte Beispiele dafür – unter anderem er­möglicht die Telemedizin eine Vernetzung von Medizine­rinnen und Medizinern. Das Carus Consilium Sachsen ist unser Netzwerk dafür – wir stellen es Ihnen im Heft vor. Das dermatologische Tele-Tumorboard am Universitätsklinikum Dresden ist ein weiteres Beispiel für gelebte Kooperationen und Austausch im Sinne der Patientinnen und Patienten. Hier wird vielen Menschen, auch im ländlichen Raum, die Mög­lich­keit für eine Hautkrebsprävention geboten. Das funktioniert gut und ist Ausgangspunkt für weitere dermatologische Versorgungsangebote sowie Forschungsvorhaben.

Expertinnen und Experten der Hochschulmedizin Dresden fragen sich immer wieder, welche Strukturen es im ländlichen Raum braucht, um zukunftsfähig zu sein, und wo diese am besten angesiedelt werden können. Krankenhäuser, Reha­kliniken sowie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte müssen noch enger zusammenrücken. Nur so gelingt es, die Patien­tinnen und Patienten auch in zehn Jahren flächendeckend auf hohem medizinischem Niveau zu versorgen. Auch hier denken wir zusammen mit unseren Partnern an Versorgungs­stra­te­gien, die konsequent auf Digitalisierung setzen und zudem eine Aus- und Weiterbildung vor Ort in der Region anbieten. Das kommt allen Menschen zugute und schafft zudem neue Perspektiven und Arbeitsplätze vor Ort.

In diesen Ausführungen wird eines spürbar. Gute Ideen und Visionen leben von den Menschen, die diese mit Leben füllen. Diese Einsicht ist Bestandteil aller Überlegungen für die Zukunft – in allen Bereichen, nicht nur der Krankenver­sor­gung. Die Menschen müssen die neuen Strukturen und Versorgungsangebote annehmen und antizipieren. Um dies zu erreichen, genügt es nicht, nur darüber zu sprechen. Wir müssen miteinander ins Gespräch kommen, zuhören und uns konstruktiv austauschen. Nur so können wir die spezifischen Bedarfe auch für die Krankenversorgung vor Ort erkennen und entsprechende Lösungen bieten.

Die sind übrigens auch beim Fachkräftemangel gefragt. Wenn wir in der Hochschulmedizin Dresden stolz von unseren Erfolgen berichten, von einer Versorgung der Patientinnen und Patienten auf höchstem Niveau und auf der Basis von neues­ten wissenschaftlichen Erkenntnissen, dann sprechen wir vor allem von den Menschen, die dafür verantwortlich sind. Im vorliegenden Heft können Sie von den Angeboten am Uni­ver­sitätsklinikum Dresden rund um Schwangerschaft und Geburt lesen, erfahren mehr über schonende Operations­methoden in der Urologie sowie die Möglichkeiten von medizinischen Erkenntnissen auf der Basis von Datenanalyse.

Bei all diesen Beiträgen ist es mir besonders wichtig zu betonen: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unsere wertvollste Ressource. Nur wenn sie engagiert in den Teams zusammenarbeiten und mit uns zusammen unsere Visionen tragen und umsetzen, gelingt ein langfristiger Erfolg. Deshalb finden Sie im aktuellen Heft auch einen Beitrag darüber, wie wir Wertschätzung, Mitarbeiterbindung und Recruiting leben, welche konkreten Projekte wir anbieten und welchen Einfluss dies auf unseren Erfolg hat. Auch hier sehen wir uns als Impulsgeber für andere Branchen.
Ich wünsche Ihnen eine interessante wie aufschlussreiche Lektüre.

Ihr Prof. Dr. med. D. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden

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