30 unterhaltsame Fakten über Zähne

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Text: dentnet.de

Schöne Zähne, schönes Leben! Zähne haben einen ganz besonderen Stellenwert für den Menschen, was sich auch in zahlreichen Sprichwörtern für alle möglichen Lebenslagen ausdrückt. Da werden die Zähne zusammengebissen, ein Zahn zugelegt oder jemandem wird auf den Zahn gefühlt. Zähne sind unverzichtbare Werkzeuge zur Verdauungsvorbereitung der Nahrung, praktische Artikulationshilfe und können sogar verzaubern, wenn sie bei einem strahlenden Lächeln der Öffentlichkeit präsentiert werden. Und sie sind ganz ohne Zweifel die Härtesten ­– zumindest in unserem Körper.

1. Von wegen Schmelz!
Dahinschmelzen geht anders. Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper. Er schützt das Zahninnere davor, dass ihm etwas auf den Nerv geht. Aber harte Schale, weicher Kern: Auch Zahnschmelz kann zerstört werden, wenn er mit zu viel Zucker bombardiert wird. Und dann tut’s auch schnell mal richtig weh.

2. Zähne zeigen
Lange vor dem ersten Schluck Muttermilch bilden sich beim ungeborenen Kind bereits die Milchzähne. Das passiert in der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche. Ab der 14. Woche bereiten sie sich auf künftige Aufgaben vor und härten allmählich aus. Sie zeigen sich allerdings erst im Alter von 6 bis 12 Monaten.

3. Alle meine Zähne
Die meisten Erwachsenen haben 32 Zäh­ne. Acht Schneidezähne, vier Eckzähne, acht Prämo­laren (Vormahlzähne oder kleine Backen­zähne) und zwölf Molaren (Mahlzähne oder große Backenzähne, inklusive der vier Weis­heits­zähne). Mit dieser prächtigen Aus­stattung können Menschen zubeißen, anbeißen und Nahrung zerreißen und zermahlen. Und natürlich – siehe oben – lächeln. Kinder haben übrigens nur zwanzig Milchzähne: Der Milchzahn­kauleiste fehlen die hinteren Backenzähne.

4. Zähne wachsen nicht nach
Milchzähne sind nur zur temporären Verwendung gedacht. Wenn ihre Zeit gekommen ist, fallen sie aus und die bleibenden Zähne rücken nach. Dann ist allerdings Schluss mit nachwachsenden Ressourcen. Bedenken Sie dies bitte vor Ihrer nächsten Kneipen­schlägerei oder bei der Abfahrt mit dem Mountainbike.

5. Unverwechselbar
Keine zwei Menschen haben das gleiche Gebiss – Ihre Zähne sind so einzigartig wie ihr Fingerabdruck. Sie können also stolz sein auf eine unvergleichliche Zahnausstattung. Durch die individuellen Besonderheiten des Gebisses können Menschen anhand zahnärztlicher Aufzeichnungen identifiziert werden.

6. Verlängerung
Zweimal am Tag Zähne putzen und Zahnseide verwenden, hält nicht nur die Zähne gesund, sondern kann auch die Lebenser­wartung um sechs Jahre verlängern.

7. Spucke ist gesund
Und zwar für die Zähne. Der Mund produziert im Laufe eines Lebens über 25.000 Liter Speichel – genug, um zwei Schwimm­bäder zu füllen. Speichel unterstützt nicht nur die Ver­dauung. Wenn Ihnen die Spucke wegbleibt, kann das auch für die Zähne fatale Folgen haben.

8. Jeden Tag putzen
Und zwar mindestens zweimal: 38,5 Tage seines Lebens verbringt der Mensch durch­schnittlich mit Zähneputzen. Voraus­­ge­setzt, er möchte seine Zähne lange gesund erhalten.

9. Mundgesundheit
Gesunde Beißerchen sind nicht nur schön. Zahn- und Zahn­fleisch­erkrankungen können böse gesundheitliche Konsequen­zen haben wie Herzerkran­kun­gen, Osteoporose und Diabetes.

10. Lange Zähne
Wussten Sie, dass nur ein Drittel Ihrer Zahnlänge sichtbar ist? Jeweils zwei Drittel des Zahns verbergen sich im Untergrund des Zahnfleischs. (Es gibt natürlich auch Ausnahmen, siehe Punkt 27)

11. Milch kann Zähne retten
Aber nur die haltbare! Wenn Sie sich einen Zahn vollständig ausgeschlagen haben, legen Sie ihn in kalte H-Milch. Und gehen Sie bitte gleich zum Zahnarzt.

12. Bakterienrudel
Rund 700 verschiedene Spezies tummeln sich in unserem Mund. Viele davon helfen fleißig bei der Verdauung, halten Krankheits­erreger fern und benehmen sich auch ansonsten ordentlich. Aber manche stehen auf Süßigkeiten und Kohlenhydrate, machen Säure daraus und sich als Plaque auf den Zähnen breit.

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13. Nicht nur sauber, sondern rein
Gründliches Zähneputzen allein beseitigt nur rund 70 % der Beläge. Wenn Sie vor dem Putzen auch noch Zahnseide verwenden, haben Sie die 100 % erreicht. Empfehlenswert für die ganz hartnäckigen Überbleibsel: eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, am besten zweimal im Jahr.

14. Pasta e Vino
Die allererste Zahnpasta, die je hergestellt wurde, wurde vor etwa 5000 Jahren von den Ägyptern entwickelt. Sie bestand aus einer gewagten Mischung von Bimsstein und Wein.

15. Da ist der Wurm drin
Die Assyrer waren lange vor der christlichen Zeitrechnung sicher, dass Karies durch den Zahnwurm verursacht wurde. Die übliche Behandlung war in diesem Fall eine dreifach gesprochene Beschwörung und lindernde Kräuter. Der Leibarzt des römischen Kaisers Claudius räucherte den ,,Wurm” sogar mit dem narkotisch wirkenden Bilsen­kraut aus. Ein Hoch auf die moderne Lokal­anästhesie!

16. Die Bürste fällt nicht weit vom Stamm
Im Altertum wurden Zahnbürsten einfach vom Baum gepflückt. Der Zahn­bürstenbaum ist auch heute noch in Afrika und Westasien weit verbreitet. Seine faserig gekauten Zweige reinigen Zähne und Zahnfleisch und enthalten wichtige Mineral­stoffe, Proteine und keimhemmende Substanzen. In Europa hielt die Zahnpflege übrigens erst im 18. Jahrhundert Ein­zug, darauf deuten die vermutlich ältesten Zahn­bürstenfunde von 1750 hin.

17. Zahnen im Mittelalter
Ein kleines Büchlein für Barbiere und Wundärzte empfahl 1530 unter anderem ein ganz spezielles Rezept, um Kindern ,,schweres Zahnen” zu erleichtern: Man sollte ihnen eine eingefettete Fledermaus um den Hals hängen.

18. Bitte warten Sie!
Zähneputzen? Unbedingt! Aber nicht gleich nach dem Essen, vor allem, wenn Obst, Fruchtsäfte oder zuckerhaltige Lebens­mittel dabei waren. Die Zähne müssen sich erst ein wenig vom Säureangriff der Nahrungsaufnahme erholen, sonst putzt man am Ende noch den aufgeweichten Zahnschmelz weg. Besser ist es, erst mal den Mund mit Wasser auszuspülen und eine halbe Stunde später die Zahnbürste kreisen zu lassen.

19. Karies ist Weltkrankheit
Karies ist eine der häufigsten Erkrankungen der Welt. In Deutschland ist nur rund 1 % der Erwachsenen kariesfrei. Karies kommt fünfmal häufiger als Asthma und siebenmal häufiger als Heuschnupfen vor.

20. Gut gekaut ist halb verdaut
Kauen Sie noch oder fletcherisieren Sie schon? Horace Fletcher (1849–1919) setzte Anfang des vergangenen Jahrhunderts auf gründliche Vorverdauung durch exzessives Kauen. Jeder Bissen sollte bis zu 100-mal gekaut und damit praktisch verflüssigt » » werden. An seiner Ernährungsreform war offenbar etwas dran: Der früher übergewichtige Mann nahm erfolgreich ab, seine Ver­dauungs­beschwerden verschwanden und er stach im Alter von 58 allerhand junge Yale Athleten in Ausdauer- und Krafttests aus. Und zum Millionär machte ihn seine Methode auch noch.

21. Lieblingsfarbe
Blauer Himmel, blaues Meer, die Farbe der Weite, der Treue und ­ – der Zahnbürste: Beim Kauf bevorzugen die meisten Menschen die Farbe Blau. Die Treue zu Ihrer Zahnbürste sollte allerdings drei Monate nicht überschreiten, dann ist ein Bürstenwechsel fällig.

22. Zähne heilen nicht von selbst
Bei Mäusen wachsen beschädigte Frontzähne wieder nach. Bei uns Menschen klappt das leider (noch) nicht. Wenn erst einmal ein Loch im Zahn oder ein Stück abgebrochen ist, kann nur noch der Zahnarzt helfen.

23. Fremde Zähne
George Washington wurde 1789 der erste Präsident der Ver­einigten Staaten von Amerika und war bekannt für seinen entschlossenen Zug um den Mund und die zusammengepressten Lippen. Womöglich hatte er aber auch nur ständige Probleme mit einer seiner zahlreichen Voll­prothesen. Der Präsident hatte nämlich nur noch einen Zahn im Mund. Da das wenig repräsentativ war, behalf er sich mit klackerndem, quietschenden Zahnersatz aus Rinder- oder Pferdezähnen, wobei das Haltegerüst für die Ersatzzähne aus einem Nilpferdstoßzahn gefertigt war. Sein letzter eigener Zahn soll ebenfalls in der Prothese eingebaut gewesen sein. Heute sind Prothesen deutlich komfortabler.

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24. Bitte lächeln!
Lächeln ist mehr als nur ein Gesichtsausdruck. Es führt auch im Gehirn zur Produktion von Endorphinen und die steigern das Wohlbefinden und verringern seelische Schmerzen. Frauen lächeln mehr als Männer, und Kinder lachen 26 Mal häufiger als Erwachsene. Die Fähigkeit zum Lächeln ist übrigens nicht anerzogen, sondern uns schon in die Wiege gelegt worden.

25. Käse und Zähne
Käse schließt angeblich den Magen, aber er tut auch den Zähnen Gutes, wie eine deutsche Studie herausgefunden hat. Er enthält viel Kalzium und Mineralstoffe und mineralisiert den Zahn­schmelz. Das Fett im Käse legt sich außerdem wie ein schützender Film um die Zähne. Gönnen Sie sich zum Abschluss einer Mahlzeit doch mal ein Stück Brie, Edamer, Harzer, Limburger und Tilsiter, denn diese Sorten sind besonders zahnschützend.

26. Süßes Privileg der Reichen
Die Kreuzfahrer brachten gegen 1100 n. Chr. den Zucker nach Europa. Als Medikament, Gewürz und Nahrungsmittel blieb die verlockende Süßigkeit allerdings viele Jahrhunderte nur den Reichsten vorbehalten. Das führte zwischenzeitlich dazu, dass schwarze Zähne und ein äußerst schmallippiges Lächeln in der Oberschicht zwangsläufig modern wurden – quasi ein zweifelhaftes dentales Statussymbol.

27. Rekordzahn
Ein Zahnarzt aus Offenbach entfernte im September 2018 den längsten menschlichen Zahn und landete damit im Guinness Buch der Rekorde. Das Prachtstück ist ganze 37,2 mm lang und hatte eine Entzündung im Kiefer des Patienten ausgelöst. Er musste schließlich aufgrund seiner Länge herausoperiert werden. Patient und Zahnarzt sind wohlauf und stolz.

28. Revolvergebiss
Zahn kaputt oder ausgefallen? Wir Menschen müssen dann ganz dringend zum Zahnarzt, aber Haie klappen einfach den nächs­ten Zahn nach vorne. In ihrem Gebiss wachsen hinter der äußeren Zahnreihe dahinter schon die nächsten Zähne, die zunächst noch flachliegen, sich aber gleich aufstellen, wenn sie an vorderster Front benötigt werden. Beneidenswert!

29. Ritueller Zahnverlust
Schönheitsideale unterscheiden sich in den verschiedenen Kulturkreisen und im Laufe der Zeit. Das gilt auch für Zähne: Spitz gefeilte Zähne sollten Raubtiergebissen ähneln, eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit oder den Eintritt ins Erwach­se­nenleben demonstrieren. In manchen Kreisen wurden Zähne sogar ganz ausgebrochen, wenn ein naher Verwandter gestorben war, oder Zahnlücken künstlich vergrößert. Fehlende Zähne sind allerdings sehr schlecht für das Gebiss.

30. Zahnfüllung mit ,,Silbernem Teig“
In China wurden schon um etwa 600 n. Chr. Zähne mit einer Mischung aus Silber, Zinn und Quecksilber gefüllt – die früheste Anwendung von Amalgam. Dieser „silberne Teig“ kam in einer etwas anderen Zusammensetzung erst 1528 in Europa zur Anwendung. Heute sind Amalgamfüllungen aufgrund ihrer Farbe und des Quecksilberanteils allerdings nicht mehr populär. Die modernen Alternativen heißen Kunststoffe, Keramik oder Gold. Letzteres bietet sich auch gut als Wertanlage an.

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