Aktiv leben mit Krebs

Mitglieder des NCT/UCC-Patientenbeirats mit der Broschüre „Aktiv leben mit Krebs“. © Uniklinikum Dresden/Kirsten Lassig
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Neues Programm unterstützt Krebserkrankte mit Tipps zu gesundem Lebensstil

Was können Betroffene während oder nach einer Krebserkrankung selbst tun, um ihre Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern? Wissenschaftlich fundierte Antworten auf diese Frage finden Interessierte ab sofort in der kostenfreien Broschüre „Aktiv leben mit Krebs“ sowie auf der Website www.aktivmitkrebs.de.

Im Zentrum stehen die Themen Bewegung, Ernährung, Nichtrauchen und Sonnenschutz. Ein individueller Test und zahlreiche Praxis-Tipps helfen bei der Auswahl relevanter Inhalte und bei deren Umsetzung im Alltag. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit 110.000 Euro. Das Informationsangebot „Aktiv leben mit Krebs“ wurde vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) und vom Fachgebiet Gesundheitswissenschaften der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) entwickelt.

In Deutschland leben etwa vier Millionen Menschen mit oder nach einer überstandenen Krebserkrankung. Auch Jahre nach der Diagnose leiden sie häufig an körperlichen, psychischen und sozialen Folgen ihrer Erkrankung. Ein gesunder Lebensstil kann diese Folgen abmildern. Im Programm „Aktiv leben mit Krebs“ können Betroffene mit einem kurzen Selbsttest herausfinden, was in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Nichtrauchen und Sonnenschutz für sie persönlich besonders wichtig ist. Zu jedem Thema gibt es aktuelle, wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen. „Zahlreiche Tipps zeigen, wie Krebserkrankte die Empfehlungen im Alltag umsetzen und Hürden meistern können. Uns war es wichtig, Betroffenen ein einfach umzusetzendes Unterstützungsangebot an die Hand zu geben. Es beruht auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und auf unserer langjährigen Erfahrung in der Vermittlung entsprechender Inhalte an Betroffene“, sagt Dr. Friederike Stölzel, Co-Leiterin des Präventionszentrums des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC). 

Zusätzlich bieten Experten-Videos umfassende Hintergrundinformationen und konkrete Anleitungen. Informationen zu Kontakten, wohnortnahen Angeboten, zur Kostenübernahme von Kursen durch die Krankenkassen oder zu Motivationsstrategien helfen dabei, die Empfehlungen im Alltag umzusetzen. An der Erstellung der Materialien haben auch Mitglieder des NCT/UCC-Patientenbeirats mitgewirkt: „Wir haben uns die Informationen aus Sicht von Betroffenen genau angeschaut: Sind die Texte wirklich verständlich, helfen einem die Informationen im Alltag weiter? Wir freuen uns über diese gute Orientierungshilfe“, sagt Wolfgang Krämer vom Patientenbeirat. 

Das Programm richtet sich insbesondere an Betroffene in Regionen, in denen es nur wenige Kurse und Beratungsangebote zu einem gesunden Lebensstil für Krebserkrankte und ehemalige Patientinnen und Patienten gibt. „Viele Menschen wissen heute, dass ein gesunder Lebensstil das Risiko für zahlreiche Erkrankungen senken kann. Welche positiven Auswirkungen zum Beispiel mehr Bewegung oder eine ausgewogene Ernährung gerade auch während und nach einer Krebserkrankung haben, ist hingegen weniger bekannt. Wir freuen uns, Betroffenen ab sofort einen fundierten Ratgeber an die Hand geben zu können“, erklärt Prof. Dr. Jacob Spallek vom Fachgebiet Gesundheitswissenschaften der Brandenburgischen Technischen Universität in Senftenberg.

Die Broschüre „Aktiv leben mit Krebs“ umfasst 86 Seiten und enthält ein ausführliches Literaturverzeichnis mit zahlreichen wissenschaftlichen Quellenangaben. QR-Codes leiten zu Experten-Videos. Interessierte, Praxen und Kliniken können die Broschüre „Aktiv leben mit Krebs“ kostenfrei bestellen.

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