ELBLAND Rehabilitationsklinik Großenhain: Wie ein Orchester im Gleichklang

PD Dr. Imanuel Dzialowski / Foto: Franziska Pilz
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Reha ist Teamarbeit. Ohne das Zusammenspiel von Ärzten, Pflegern und Therapeuten stellt sich kaum ein nennenswerter Behandlungserfolg ein. Die Elbland Rehabilitationsklinik Großenhain hat sich vor allem auf neurologische Erkrankungen spezialisiert und setzt dabei konsequent auf einen interdisziplinären Ansatz.

Rund 100 Patienten können gleichzeitig in der 2013 eröffneten Klinik behandelt werden, etwa 1000 sind es pro Jahr. Der Groß­teil von ihnen weist schwere neurologische Beeinträchtigun­gen auf, wie sie nach Schlaganfällen, Hirnblutungen, Entzün­dungen oder Tumoren des Gehirns, oder aber Parkinsonerkrankungen auftreten. Eine zweite, immer größer werdende Gruppe sind Patienten mit dem ,,Post-Intensive-Care-Syn­drom”, welches nach einer schweren intensivmedizinischen Versor­gung auftritt. „Aktuell gehören auch Post-Covid-Patienten dazu, die mit einem Dreiklang aus motorischen, kognitiven und emotionalen Problemen zu uns kommen“, sagt Chefarzt Privat-Dozent Dr. Imanuel Dzialowski, der sich als Neurologe auf die Rehabilitierung von lebensgefährlich oder an Schlaganfall erkrankten Menschen spezialisiert hat.

Bis an die Leistungsgrenze

All diese Patienten benötigen eine multimodale Therapie, denn für diese extrem komplexe Störung gibt es weder das eine Medikament noch die eine Behandlungsmethode. Hier wird Reha zur absoluten Teamaufgabe, bei der alle Beteiligten immer an ihre Leistungs­gren­ze gehen. Neben den Ärzten, die sich für Notfälle und Komplikatio­nen stets bereithalten müssen, arbeiten Pflege­perso­nal und weitere Spezialisten wie Physio- und Ergotherapeu­ten Hand in Hand. Hinzu kommen Logopäden, da die Patienten nach wochenlanger künstlicher Beatmung meist Probleme mit dem Sprechen und vor allem mit dem Schlucken haben. In der Klinik gibt es deshalb speziell für Schlucktherapie ausgebildete Kollegen, die auch ärztliche Tätigkeiten ausüben können. Im Haus arbeiten außerdem Neuro­psychologen, Masseure und sogar zwei Musiktherapeuten. Dr. Imanuel Dzialowski hat einen treffenden Vergleich: „Reha ist wie ein Orchester, das zusammenspielen und dirigiert werden muss. Wir Ärzte sind dabei die Dirigenten. Wenn wir das gut hinbekommen, dann profitiert der Patient. Mir persönlich macht es Spaß, im Team zu kommunizieren und mit Men­schen zu arbeiten.“

Vorhandenes Potenzial ausschöpfen

Ziel dieses umfangreichen „Musikstücks“ ist es, jeden Patienten nach seinem Potenzial optimal wieder ins Leben zurückzuholen. Das bedeutet, den Erholungsprozess anzuregen und zu begünstigen, Komplikationen zu vermeiden und mit dem erreichten Ziel schließlich eine neue Lebensrealität für den Patienten in seinem individuellen Alltag und seinem häuslichen Umfeld zu schaffen. Konkret kann das beispielsweise heißen, dass ein älterer Mensch zwar nach der Reha weiterhin auf einen Rollstuhl angewiesen sein wird, mit diesem aber mobil ist und sich ein gewisses Maß an Selbständigkeit bewahren kann.

Engmaschiges Netzwerk

Eine entscheidende Rolle spielt der Faktor Zeit. In der Regel sind die Patienten rund sieben Wochen bis zu einem halben Jahr in der Reha, wobei jeder ein Einzelzimmer hat. Da die Klinik in Großen­hain nicht nur hochmodern ausgestattet, sondern auch eng in das Kooperationsnetz der anderen Elblandkliniken eingebunden ist, sind Spezialisten aller Fachbereiche in jedem Fall schnell erreichbar, sodass eine Verlegung von Patienten meist nicht nötig ist. So können auch allerschwerst erkrankte Patienten behandelt werden. Angegliedert an die Rehaklinik ist ein Medizi­nisches Ver­sor­gungszentrum mit fünf niedergelassenen Fach­ärzten und zwei Hausarztpraxen für ambulante Patienten aus der Umgebung, denn auch sie sollen von den Vorteilen der Teamarbeit profitieren.

ELBLANDKLINIKEN Stiftung & Co. KG
ELBLAND Rehabilitationsklinik Großenhain

Am Bobersberg 4 • 01558 Großenhain
Chefarzt Neurologie: 03522 53 2002
www.elblandkliniken.de/grossenhain

Redaktion: Ute Nitzsche

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