Innovationsschub für die Lausitz

Foto: UKD/Christoph Reichelt
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Der aktuelle Jahresbericht des Uniklinikums stellt fünf Szenarien einer zukunftsgerichteten Weiter­ent­wicklung der Hochschulmedizin Dresden und der Lausitz vor. Diese Ansätze bilden den strategischen Grundstein für die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Region. Das Potenzial ist vielversprechend und reicht vom Biopharming bis hin zu neuen Ausbildungsformaten im Gesundheitswesen.

Der aktuelle, vom Universitäts­klinikum Carl Gustav Carus Dres­den herausgegebene Jahresbericht trägt den Titel „Neuland suchen“. Auf rund 100 Seiten wird der Frage nachgegangen, wie die Hochschul­medizin Dres­den gemeinsam mit der Lausitz Im­pul­se für den anstehenden Wandel in der Region geben kann. Getragen wird dies von der Überzeugung, dass das Poten­zial des Groß­raums Dresden der Lau­sitz dabei helfen kann, den anstehenden Wan­del zu meistern. Ziel ist es, die Zu­kunft im Sinne der hier Lebenden erfolgreich zu gestalten. Konkret heißt dies, den Menschen eine Perspektive zum Bleiben zu geben und attraktiv für diejenigen zu sein, die auf der Suche nach neuen Heraus­forde­run­gen eine neue Heimat finden wollen

Um dieses ambitionierte Ziel zu er­­reichen, gilt es, Neuland zu er­obern, in dem ausgetretene Pfade ver­lassen und vielversprechende Ansät­ze verfolgt wer­den. Gute Chancen haben sol­­che Pro­jekte, die sich noch in einer frühen Pha­se befinden und somit einen Vor­rei­ter­status beanspruchen können. Doch wer in Deutschland auf solche Perspek­tiven setzt, wird nicht selten belächelt. Mehr­heitlich verlassen sich die Men­schen lieber auf Bewährtes und wollen nur so viel Wandel zulassen, wie gerade unumgänglich er­scheint. Alt­kanzler Helmut Schmidt drückte diese Haltung treffend mit den Worten „wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ aus. Zum Glück gab und gibt es Sphä­ren, in denen das Vor­den­ken eine Tu­gend darstellt und das Wort „Visio­nen“ nicht den Beige­schmack des Patho­lo­gischen hat. Dazu zählt auch die durch das Uni­ver­sitäts­klini­kum und die Me­di­zinische Fa­kul­tät Carl Gustav Carus der TU Dres­den vom Carus-Gen getragene Hoch­schul­medi­zin Dresden.

Deshalb zeigt der aktuelle Jahres­be­richt des Klinikums fünf für die Lausitz entwickelte Visionen auf. Geleitet von den Erfahrungen der vergangenen Jah­re sind sich das Klinikums­manage­ment und die Forschenden sicher, keinen Luft­schlössern aufzusitzen, wenn es in dem Bericht um Lausitzer Tabak­pflan­zen geht, aus denen hochkomplexe Anti­körper prozessiert werden, oder wenn in einer vom Tagebau geprägten Stadt das Konzept für die Ausbildung einer neuen Ge­ne­ration Pflegender ausgearbeitet wird, die mit akademischen Fähigkeiten für Innovations­schübe in der Medizin sorgen soll.

Auch die weiteren Projekte, das „Med-Tech-Zentrum Sa­xony“, das „Versor­gungs­netzwerk Lausitz“ und das „Ma­na­ge­­ment­zentrum für Infektiologie und Krankenhaushygiene“ stehen für den Beginn neuer, unaufhaltsamer Ent­wick­lungen und fußen auf bereits vorhandenen Modellen. Alle beispielhaft be­schrie­benen Innovationen sollten nun so schnell wie möglich in die alltägliche An­wendung überführt werden: Bei­spiels­­weise bedeutet eine Kran­ken­ver­sorgung, die näher an das Le­bens­um­feld des Menschen rückt und die klassische Form stationärer Be­handlungen zurückdrängt, eine Heraus­­forderung auch für große Kliniken – auf wirtschaftlicher eben­so wie auf wissenschaftlicher Ebene.

Auch deshalb sieht der Klinikums­vorstand in den im Jahresbericht be­schriebenen Visionen für die Lausitz große Chancen für die Zukunft der Hochschulmedizin: Nahezu alle vorgestellten Projekte setzen auf neue, in Dresden erforschte und produzierte Technologien. Mit innovativen Formen der Telemedizin und einem dank der Digitalisierung sowie moderner Versor­gungs- und Therapiestrategien hocheffizienten Klinikbetrieb wird es gelingen, das Universitätsklinikum und die Medi­zinische Fakultät weiterzuentwickeln. Nur so können sie langfristig wettbewerbsfähig bleiben und ihre Rolle als ein wichtiger Arbeitgeber im Dresdner Um­feld und zusätzlich als Impulsgeber für die Re­gion weiterhin erfüllen.

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