Videosprechstunde der Chirurgie schützt und schont Patienten

PD Dr. Lena Seifert, Fachärztin an der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie informiert einen Patienten und seine Frau über einen anstehenden Eingriff. Foto: UKD/Marc Eisele
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Die Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie etabliert die Videosprechstunde, um Patienten lange Anfahrten zu ersparen und das Infektionsrisiko zu senken. Auch die Patientengespräche in der Nachsorge, zur Aufklärung oder für Zweitmeinungen lassen sich in vielen Fällen problemlos online führen.

Seit dem Frühjahr bietet die Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie (VTG) des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden ihren Patienten die Möglichkeit einer Videosprechstunde an. Sofern keine Untersuchungen notwendig sind, können die Arztgespräche auch online geführt werden. Hierzu ist lediglich ein mit dem Internet verbundenes Gerät – etwa ein Smartphone, Tablet oder Laptop – nötig. Die für die Videosprechstunde entwickelte Plattform erfüllt alle Anforderungen des Datenschutzes und kann nicht nur Sprache und Bilder der Beteiligten übermitteln, sondern auch medizinische Dokumente. Der Termin für die Online-Sprechstunde wird per E-Mail mit dem genauen Zeitpunkt, dem Link, dem Einwahlcode sowie einer Kurzanleitung übermittelt. Der Patient muss nur den Link zum vereinbarten Zeitpunkt anklicken und wird so direkt mit dem Arzt verbunden.

Lange Anfahrtswege entfallen

Für die Videosprechstunde wurde eine auf die Bedürfnisse der Klinik zugeschnittene Lösung entwickelt – die Koordination der Entwicklung verantwortet das Carus Consilium Sachsen (CCS) GmbH, ein Tochterunternehmen des Dresdner Uniklinikums. „Es profitieren gerade unsere Krebspatienten, die aus ganz Sachsen und über die Landesgrenzen hinaus für ein Aufklärungsgespräch vor einer Operation, eine Zweitmeinung oder zur Nachsorge in unsere Ambulanz kommen. Mehrstündige Anfahrtswege entfallen dank der Videosprechstunde“, sagt Prof. Jürgen Weitz, Direktor der Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie. „Während der Corona-Pandemie hat das neue Angebot zusätzlich für eine höhere Patientensicherheit gesorgt. Denn das Immunsystem vieler Krebspatienten ist durch eine der OP vorgeschaltete Chemotherapie oder durch die bereits erfolgte Operation geschwächt. Durch den Wegfall der Anfahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln oder des Aufenthalts in den Wartebereichen lässt sich das Infektionsrisiko deutlich senken – und das nicht nur in den Zeiten des Corona-Virus‘.“

Ausweitung auf andere medizinische Bereiche geplant

Nach dem erfolgreichen Start dieses Angebots in der VTG sowie dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) werden künftig auch weitere Kliniken des Uniklinikums per Videosprechstunde mit ihren Patienten kommunizieren. Dazu zählen beispielsweise die Kopf schmerzambulanz, der Bereich Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften, die Medizinische Klinik III, die Klinik für Dermatologie oder die Abteilungen Allgemeinmedizin, Psychiatrie sowie die ärztliche und psychologische Psychotherapie des Medizinischen Versorgungszentrums am Universitätsklinikum Dresden (MVZ). Weitere Fachabteilungen des Zentrums werden folgen. Geplant ist insbesondere die Ausweitung der telemedizinischen Betreuung auf Pflegeeinrichtungen.

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