Dem Schwindel auf der Spur
Am Helios Klinikum Pirna forscht Hals-Nasen-Ohren-Arzt Priv.-Doz. Dr. med. habil. Alexander Blödow mit Neurologe Dr. med Martin Braun nach den vielfältigen Ursachen des Symptoms Schwindel.
Keine Frage. Priv.-Doz. Dr. med. habil. Alexander Blödow wird niemand Lügen strafen, wenn er konstatiert, dass er sich mit Schwindel auskennt. Immerhin hat er über das Symptom Schwindel habilitiert: „Ich konnte fast nicht anders, als mich für das Thema zu interessieren. Alle meine akademischen Lehrer hatten sich mit Schwindel beschäftigt“. Einmal pro Woche nimmt sich der Chefarzt der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sowie der Plastischen Kopf- und Halschirurgie am Helios Klinikum Pirna im Rahmen einer Sprechstunde zwei Stunden Zeit für Patienten mit Schwindelleiden. Maßgeblich wird er dabei unterstützt von Dr. med. Martin Braun, dem Oberarzt für Neurologie im gleichen Krankenhaus. Die interdisziplinäre Ausrichtung des Schwindel-Zentrums Pirna ist dabei unabdingbar, liegen die Erkrankungen, die mit dem Symptom Schwindel einhergehen, doch im Grenzbereich der Disziplinen Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Neurologie und auch Innere Medizin.
Ausführliche Anamnese entscheidend
Während der Sprechstunde gehen die beiden Ärzte dem Schwindel in einem ausführlichen Diagnosegespräch auf den Grund. „Das hat dann fast schon detektivischen Charakter, denn die Ursachen sind vielgestaltig. Die Krankheiten mit dem Symptom Schwindel sind extrem breit gefächert“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Blödow. Auch psychosomatische Faktoren können eine Rolle spielen, also Stress oder übermäßiger Leistungsdruck. „Entscheidend für eine aussagekräftige Diagnose ist eine gut strukturierte Anamnese. Wir nehmen uns dafür bei jedem Patienten individuell Zeit.“ Wenn die Erkrankung weder Hals-Nasen-Ohrenheilkunde noch Neurologie betrifft, werden die Patienten an die entsprechenden Ärzte weiterverwiesen. Für viele Krankheiten gibt es direkt im Klinikum Pirna den richtigen Ansprechpartner. Dabei übernehmen die beiden Experten eine Vermittlerposition, ähnlich der Rolle eines Hausarztes. Nach dem ausführlichen Anamnesegespräch steht den Ärzten ein breites Instrumentarium an Diagnosegeräten zur Verfügung, um die Ursachenvermutung zu verifizieren. Diese reichen von der Drehstuhluntersuchung über verschiedene akustische und visuelle Reizmesser bis hin zur Kernspintomographie des Kopfes.
Von konservativ bis operativ
Für die Behandlung von Erkrankungen in seiner Fachdisziplin kann sich Priv.-Doz. Dr. Blödow am Klinikum Pirna aus dem gesamten Therapiebaukasten bedienen: „Von konservativ bis operativ können wir alle Behandlungen durchführen. Auch physiotherapeutische Ansätze können helfen. Manchmal sind es schon kleine Lagerungsübungen, die der Patient zuhause durchführen kann. Schon das kann helfen, um Linderung zu verschaffen und eine chronische Erkrankung zu vermeiden.“ Im Klinikum Pirna gibt es zudem ein Therapiegerät, das auf ambulanter Basis über die Reizung verschiedener Sensoren zu mehr Stabilität verhilft. Die Patientengruppen lassen sich dabei nicht trennungsscharf identifizieren. Zwar steigt der Anteil an Schwindelpatienten mit dem Alter an, doch in die Sprechstunde kommen Patienten fast aller Generationen. Durch die unterschiedlichen Erkrankungsursachen gibt es entsprechend große Fallzahlen. Immerhin liegt der Anteil der Menschen, die mindestens einmal im Leben über Schwindelsymptome klagen, bei 30 Prozent.
Helios Klinikum Pirna I Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde
und Plastische Kopf- und Halschirurgie I Struppener Str. 13 I 01796 Pirna
Telefon (03501) 71 18-50 31 I alexander.bloedow@helios-gesundheit.de
www.helios-gesundheit.de/pirna
Text: Philipp Demankowski