25 Jahre Facharzt für Plastische Chirurgie

50 Jahre Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC): „Unsere vor 50 Jahren gegründete Fachgesellschaft erreichte vor einem Vierteljahrhundert den wohl wichtigsten Meilenstein. Auf dem Deutschen Ärztetag 1992 wurde der Facharzt für Plastische Chirurgie‘ in der ärztlichen Weiterbildungsordnung verankert und dann ab 1993 in den Landesärztekammern umgesetzt“, berichtet Prof. Dr. Riccardo Giunta, Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC). „Dieser Erfolg war zugleich Ergebnis langjähriger Anstrengungen und Ausdruck der immer stärkeren Spezialisierung in der Chirurgie“, betont Giunta.

Ein Fachgebiet im Wandel

Bereits zehn Jahre nach Gründung der Vereinigung wurde 1978 mit der Anerkennung des offiziellen „Teilgebiet Plastische Chirurgie“ ein erster Erfolg errungen. Beharrliche Verhand­lungen ebneten danach den Weg zum eigenen Facharzt für Plastische Chirurgie. „Dieser lange und mühsame Weg erstaunt umso mehr, da wesentliche Schritte zur Entwicklung dieses Jahrhunderte alten Fachgebietes von Deutschland ausgingen“, führt Giunta aus. So veröffentlichte bereits 1838 – also vor 180 Jahren – der Dresdner Arzt Eduard Zeis das „Handbuch der plastischen Chirurgie“ mit über 2000 Literaturzitaten zum Thema und legte damit den Namen der Fachrichtung fest. 1845 veröffentlichte Johann Friedrich Dieffenbach in Berlin „Die operative Chirurgie“ und definierte die Inhalte des Fachgebietes weiter aus. „Er setzte damit einen Rahmen, der bis heute unser vielseitiges Fachgebiet ausmacht“, konstatiert Giunta und führt aus, dass die Plastische Chirurgie aus den vier Säulen Rekonstruk­tive, Ver­brennungs-, Handchirurgie sowie der Ästhetischen Chirurgie be­steht, gestützt auf dem Fundament der Forschung.

Wegen der Kernkompetenz durch eine sechsjährige Weiter­bildung im Fachgebiet bei ästhetisch-plastischen Eingriffen wurde der Titel 2005 auf dem Deutschen Ärztetag folgerichtig in „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ erweitert. Im letzten Jahr beschloss der Deutsche Ärztetag dann, dass der Fach­arzt­titel in „Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie“ angepasst wird. „Damit wird die Breite unseres Fachgebietes auch im Titel unterstrichen, so dass Kollegen und Patienten eher zu uns finden“, freut sich der Direktor der Plastischen Chirurgie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Plastische Chirurgie – Gegenwart und Zukunft

„Mit heute rund 1.000 ausgebildeten Fachärzten ist die Plastische Chirurgie den Kinderschuhen längst entwachsen und leistet heute einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheits­versorgung“, berichtet Giunta. Vom Diabetischen Fuß über Defekte nach großen Tumoren und Erkrankungen und Ver­letzungen der Hand bis hin zur Verbrennungsbehandlung – die Plastische Chirurgie sei in vielen Bereichen nicht mehr verzichtbar. „Es ist schade, dass wir bis heute um Anerkennung kämpfen müssen“, berichtet der Universitäts­professor. So gäbe es heute lediglich an elf von 37 universitären Ein­richtungen einen plastischchirurgischen Lehrstuhl. „Dies ist umso bedauerlicher, als dass der Bedarf an plastisch-chirurgischer Versorgung mit zunehmender Alterung der Bevölkerung seit Jahrzehnten ständig wächst“, konstatiert der Plastische Chirurg und betont, dass die Plastische Chirurgie ein sehr innovatives Fachgebiet ist, da hier kaum standardisierte Verfahren sondern fast immer individuelle Lösungen gefragt seien. „Die Plastische Chirurgie akademisch nicht adäquat abzubilden, heißt bewusst den Fortschritt in der Chirurgie zu bremsen“, stellt Giunta abschließend klar.

www.dgpraec.de

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