Wegweisende Forschung gegen den Krebs
Der Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden wird 2019 fertiggestellt. Er bietet beste Bedingungen für innovative Forschungsprojekte zur Behandlung von Tumorpatienten. Hier sollen wissenschaftliche Erkenntnisse gezielt in die Diagnose, Therapie und Vorbeugung von Krebs einfließen.
Auf dem Gelände des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden entsteht ein hochmodernes Gebäude, das die Erforschung von Krebserkrankungen und die Versorgung von Krebspatienten so eng wie möglich verknüpfen soll. Der Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden wird ab 2019 den Trägereinrichtungen Universitätsklinikum und Technische Universität Dresden sowie Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) als einzigartige Forschungsplattform dienen. Das Gebäude wird Laboratorien, Bereiche für Patientenstudien sowie Räume für medikamentöse Behandlungen und Strahlentherapie, einen Operationssaal und Bildgebungsanlagen beherbergen.
Der Freistaat Sachsen stellt für die Errichtung des Neubaus 22 Millionen Euro bereit. „Jährlich erkranken in Deutschland rund eine halbe Million Menschen neu an Krebs“, erklärte Ministerpräsident Stanislaw Tillich anlässlich der Grundsteinlegung am 24. Mai 2017. „Wir brauchen in diesem Bereich Spitzenforschung, um die Therapien von morgen und übermorgen entwickeln zu können. Der NCT-Neubau wird hierfür in Dresden beste Voraussetzungen bieten.“
Das Unternehmerehepaar Beatrix und Heinz-Jürgen Preiss-Daimler beteiligt sich mit einer Spende von insgesamt 600.000 Euro an dem Gebäude, das damit um ein 3. Obergeschoss erweitert werden kann. „Die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens liegt mir besonders am Herzen“, begründet Heinz-Jürgen Preiss-Daimler seine Spende, die auch Vorbild für weitere Unterstützer sein soll. Die zusätzliche Etage bietet Platz für 65 Forscher, eine Medizinisch-Technische Entwicklungszone und ein IT-Entwicklungslabor.
OP-Saal der Zukunft
Auf vier Etagen und über 3.000 Quadratmetern Nutzfläche werden in dem Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden rund 200 Wissenschaftler und forschende Ärzte zusammenarbeiten. Gleichzeitig können hier Krebspatienten mit den neuesten Methoden behandelt werden. Mit dem „Operationssaal der Zukunft“ zieht auch ein besonderer Forschungsbereich ins Gebäude, in dem Instrumente und Geräte digital vernetzt sind. Hier können Wissenschaftler wichtige Daten zur Entwicklung computer- und robotergestützter Assistenzsysteme für die Krebschirurgie gewinnen. Der OP wird räumlich unmittelbar mit modernsten Bildgebungsgeräten und Strahlentherapie-Einheiten verbunden sein. Durch die enge Verknüpfung zentraler Forschungs- und Behandlungsbereiche gelangen Ergebnisse aus der Krebsforschung schnell und zum Wohle von Patienten in den Klinikalltag.
Fünf Professuren am NCT
Die Informatikerin Stefanie Speidel wurde am 1. April zur ersten NCT-Professorin in Dresden ernannt. Zwei Professuren auf den Gebieten „Translationale Medizinische Onkologie“ und „Translationale Bildgebung in der Onkologie“ werden in Kürze mit führenden Wissenschaftlern und Ärzten besetzt, zwei weitere Professuren folgen. Durch die NCT-finanzierten Professuren werden in Dresden ganz gezielt bestimmte onkologische Forschungsschwerpunkte gestärkt. „Therapie und Diagnostik sollen anhand von biologischen Eigenschaften des jeweiligen Tumors künftig noch viel individueller auf den einzelnen Krebspatienten zugeschnitten werden, als es der heutige Standard vorsieht“, sagt Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. „Im Dresdner NCT-Gebäude wird wegweisende Forschung auf diesem Gebiet stattfinden.“
NCT-Neubau braucht weitere Unterstützer
Insgesamt 3,4 Millionen Euro wird das zusätzlich errichtete 3.Obergeschoss kosten, für das das Unternehmerehepaar Preiss-Daimler, die Firma Storopack und ein weiterer Spender bereits 700.000 Euro aufgebracht haben. Nun sucht das NCT noch weitere Förderer, die den Neubau und damit die Entwicklung innovativer Therapien für Krebspatienten unterstützen wollen. Die Spenden nimmt die gemeinnützige Stiftung Hochschulmedizin Dresden entgegen, die sich seit Jahren für Patienten mit Krebs engagiert. Informationen dazu erhalten Sie unter: www.stiftung-hochschulmedizin.de
Text: Philipp Demankowski