Moderne Bildgebung schont Patienten

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden setzt als eines von wenigen Krankenhäusern weltweit ein hochmodernes Röntgengerät mit neuartiger Software ein. Mit dem Somatom RAX der Firma Siemens sind Ganzkörperaufnahmen möglich, ohne dass diese aus mehreren Bildern zusammengesetzt werden müssen.
Fabian Bröse leidet an einer schweren Skoliose. Dabei handelt es sich um eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule, wobei die Wirbelkörper dreidimensional verformt sind. Während bei einer milden Form dieser Erkrankung zur Therapie oftmals das Tragen eines Korsetts ausreicht, ist bei schweren Verläufen eine korrigierende Operation notwendig. Zudem muss die Veränderung der deformierten Wirbelsäule regelmäßig kontrolliert und mit Röntgenaufnahmen dokumentiert werden. Als sich der heute 18-jährige Fabian vor vier Jahren das erste Mal am UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie des Uniklinikums Dresden vorstellte, betrug die Verbiegung seiner Wirbelsäule 30 Grad. Der Wert verschlechterte sich weiter bis auf 50 Grad. Nur eine operative Korrektur konnte helfen. Zur Vorbereitung sowie zur Verlaufskontrolle über die Jahre mussten immer wieder Röntgenbilder angefertigt werden. Gerade bei Kindern und Jugendlichen achten die Mediziner darauf, dass die Strahlenbelastung möglichst gering ist. Bisher war jedoch genau dies nur eingeschränkt möglich, denn bisherige Bildgebungsverfahren verlangten danach, ein Gesamtbild aus mehreren Aufnahmen zusammenzusetzen. Beim Aneinanderlegen der Bilder bestand die Gefahr, dass sich kleine Fehler ergeben.
Ganzkörperaufnahmen in nur einem Bild
Mit der Software True2Scale und dem Röntgengerät Somatom Rax können die Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten (MTRA) am Uniklinikum nun Ganzkörperaufnahmen in nur einem Bild anfertigen. Dabei ermöglichen Gerät und Software nicht nur eine leichte Bedienbarkeit und robotergesteuerte Bildgebung. Die Patienten können während der Aufnahme stehen und das Gerät bewegt sich automatisch um sie herum. Das Somatom Rax verfügt auch über weitere Funktionen, zum Beispiel sind sogenannte Panorama-Aufnahmen und sogar dreidimensionale Bilder möglich. Damit ist es ein echter Allrounder und gewährt den MTRA zudem eine hohe Flexibilität im Alltag, vor allem in der Rettungsstelle. „True2Scale ermöglicht uns eine völlig neue Form der Bildgebung, von der Patienten, Mediziner und Medizinisch-Technische Radiologieassistenten profitieren“, sagt Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Dresdner Uniklini-kums. „Das Uniklinikum ist eine von wenigen Klini-ken weltweit, die den Somatom RAX in diesem Funk-tionsumfang nutzt. Die Ergebnisse sind ausgesprochen erfreulich. Kollegen aus der Orthopädie und der Unfallchirurgie sind begeistert.“
Akkuratere Bilder in besserer Qualität
Das Somatom RAX kommt vor allem bei degenerativen Erkrankungen, insbesondere bei thorakolumbalen Problematiken, zum Einsatz. Das betrifft den Übergang von der Brustwirbelsäule zur Lendenwirbelsäule. Weiterhin profitieren Patienten mit Deformitäten wie der Skoliose. Hier entstehen deutlich akkuratere Bilder mit einer noch besseren Qualität. Die Fehleranfälligkeit der Bilder ist zudem deutlich geringer. Außerdem lassen sich mit der neuen Technologie die hohen Strahlenschutzansprüche bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen einhalten. Fabian Bröse ist mit der Behandlung am Uniklinikum zufrieden. Der Schüler hat in diesem Jahr sein Abitur gemacht. Der nächsten Verlaufskontrolle im Frühjahr sieht er gelassen entgegen. „Den Röntgenprozess habe ich als angenehm und sehr schnell sowie positiv wahrgenommen“, sagt er.
Redaktion: Philipp Demankowski