Moderne Bildgebung schont Patienten

v.l.: Oberärztin Sophia Blum, Patient Fabian Bröse, Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann, Dr. Uwe Platz / Foto: UKD/Thomas Albrecht
0

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden setzt als eines von wenigen Krankenhäusern weltweit ein hochmodernes Röntgengerät mit neuartiger Software ein. Mit dem Somatom RAX der Firma Siemens sind Ganzkörperaufnahmen möglich, ohne dass diese aus mehreren Bildern zusammengesetzt werden müssen.

Fabian Bröse leidet an einer schweren Skoliose. Dabei handelt es sich um eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule, wobei die Wirbelkörper dreidimensional verformt sind. Wäh­rend bei einer milden Form dieser Erkrankung zur Therapie oftmals das Tragen eines Korsetts ausreicht, ist bei schweren Verläufen eine korrigierende Operation notwendig. Zudem muss die Veränderung der deformierten Wirbelsäule regelmäßig kontrolliert und mit Röntgenaufnahmen dokumentiert werden. Als sich der heute 18-jährige Fabian vor vier Jahren das erste Mal am UniversitätsCentrum für Ortho­pädie, Unfall- und Plastische Chirurgie des Uniklini­kums Dresden vorstellte, betrug die Ver­bie­­gung seiner Wirbelsäule 30 Grad. Der Wert verschlechterte sich weiter bis auf 50 Grad. Nur eine operative Kor­rek­tur konnte helfen. Zur Vorbereitung sowie zur Verlaufs­kon­trolle über die Jahre mussten immer wieder Rönt­genbilder angefertigt werden. Gerade bei Kindern und Jugend­lichen achten die Mediziner darauf, dass die Strah­lenbelastung möglichst gering ist. Bisher war jedoch genau dies nur eingeschränkt möglich, denn bisherige Bildgebungs­verfahren verlangten da­nach, ein Gesamtbild aus mehreren Auf­nahmen zu­sammen­zusetzen. Beim Aneinanderlegen der Bilder bestand die Gefahr, dass sich kleine Fehler ergeben.

Ganzkörperaufnahmen in nur einem Bild
Mit der Software True2Scale und dem Röntgengerät Somatom Rax können die Medizinisch-Technischen Radiologie­assis­tenten (MTRA) am Uniklinikum nun Ganzkörperaufnahmen in nur einem Bild anfertigen. Dabei ermöglichen Gerät und Software nicht nur eine leichte Bedienbarkeit und robotergesteuerte Bildgebung. Die Patienten können während der Auf­nahme stehen und das Gerät bewegt sich automatisch um sie he­rum. Das Somatom Rax verfügt auch über weitere Funk­tionen, zum Bei­spiel sind sogenannte Panorama-Aufnahmen und so­gar dreidimensionale Bilder möglich. Damit ist es ein echter Allrounder und gewährt den MTRA zudem eine hohe Flexibilität im Alltag, vor allem in der Ret­tungsstelle. „True2Scale ermöglicht uns eine völlig neue Form der Bildgebung, von der Patien­ten, Mediziner und Medizinisch-Tech­nische Ra­dio­logie­assis­tenten profitieren“, sagt Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann, Direk­tor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radio­logie des Dresdner Uniklini-kums. „Das Uniklinikum ist eine von wenigen Klini-ken weltweit, die den Somatom RAX in diesem Funk-tionsumfang nutzt. Die Ergebnisse sind ausge­spro­chen erfreulich. Kollegen aus der Orthopädie und der Un­fall­chirurgie sind begeistert.“

Akkuratere Bilder in besserer Qualität
Das Somatom RAX kommt vor allem bei degenerativen Er­kran­kungen, insbesondere bei thora­kolum­balen Proble­ma­ti­ken, zum Einsatz. Das be­trifft den Übergang von der Brust­wirbel­säule zur Lendenwirbelsäule. Weiterhin profitieren Patien­ten mit Defor­mi­täten wie der Skoliose. Hier entstehen deutlich akkuratere Bil­der mit einer noch besseren Qualität. Die Fehler­anfälligkeit der Bilder ist zudem deutlich geringer. Außerdem lassen sich mit der neuen Tech­nologie die hohen Strahlen­schutzansprüche bei der Versor­gung von Kindern und Jugend­lichen einhalten. Fabian Bröse ist mit der Behandlung am Uniklinikum zufrieden. Der Schüler hat in diesem Jahr sein Abitur gemacht. Der nächsten Verlaufs­kontrolle im Frühjahr sieht er gelassen entgegen. „Den Rönt­gen­prozess habe ich als angenehm und sehr schnell sowie positiv wahrgenommen“, sagt er.

Redaktion: Philipp Demankowski

Sie interessieren Sich möglichweise auch für:

X