Neue Urologie-Chefärztin am Helios Klinikum Pirna

Dr. med. Anka Baldauf-Twelker / Foto: Franziska Pilz
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Seit dem 1. Januar 2021 ist Dr. med. Anka Baldauf-Twelker die neue Chefärztin in der Klinik für Urologie und Kinder­urologie am Helios Klinikum Pirna. Sie übernahm die Leitung von Privat­dozent Dr. med. Volker Janitzky, der nach mehr als zwanzig Jahren in den wohlverdienten Ruhestand ging. Die Fach­ärztin bringt große operative Erfahrungen in allen Gebieten ihrer Disziplin mit und kommt von den Zeisig­wald­kliniken Bethanien Chemnitz. Wir sprachen mit der gebürtigen Erzge­birg­lerin über den Wechsel und das Leistungs­spektrum der Klinik für Urologie und Kinder­urologie am Helios Klinikum Pirna.

Was waren die Beweggründe für den Wechsel nach Pirna?

In erster Linie die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln. Das Helios Klinikum Pirna bietet hervorragende Bedingungen für mein Fachgebiet. Ich kannte die Klinik und die Arbeit meines Vorgängers Dr. med. Volker Janitzky. Zudem komme ich aus Sachsen und habe hier die Möglichkeit erhalten, eine urologische Klinik in der Region zu leiten.

Inwiefern hat die Klinik für Ihr Fachgebiet hervor­ragende Bedingungen?

Dr. Baldauf-Twelker: Die Klinik behandelt rund 1.900 stationäre und 1.000 ambulante Patienten im Jahr und versorgt als einzige urologische Klinik den gesamten Landkreis Sächsische Schweiz-Osterz­gebirge. Das Spektrum der Klinik ist breit aufgestellt. Wir bieten alle medizinischen Leistungen aus dem Fachgebiet an, außer Nieren­transplantationen und Geschlechtsumwandlungen. Mein Schwer­punkt sind dabei urologisch-minimalinvasive Ein­griffe, insbesondere bei Tumorerkrankungen. Diese laparoskopischen OP-Verfah­ren („Knopflochchirurgie“) waren an der Klinik bereits etabliert, und wir wollen diese Spezialisierung mit modernster 3D-Techno­logie weiter ausbauen.

Was sind häufige Krankheiten, die Sie behandeln?

Urologen behandeln viele Er­kran­­kungen: Harn­stein­leiden, Infektionen der Harnwege, Blasen­entlee­rungs­störungen, z.B. aufgrund einer gutartigen Prostata­vergröße­rung, Harninkontinenz und vor allem urologische Tumorer­kran­kungen wie Prostata-, Blasen- oder Nierenkrebs. Dabei behandeln wir nicht nur Männer, auch Frauen und Kinder mit urologischen Erkran­kungen erhalten hier eine umfassende medizinische Versorgung.

In welchem Bereich hat sich die Klinik für Urologie und Kinder­urologie am Helios Klinikum Pirna noch spezialisiert?

Es ist in der Urologie eine Besonderheit, dass wir das komplette Spektrum der medikamentösen Tumor­therapie mit abdecken. Durch diese Zusatzqualifikation in unserem Fach­gebiet können die Patienten im Klinikum eine notwendige Chemo­therapie oder Immuntherapie bei einer Krebser­krankung erhalten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Behandlung der Inkontinenz. Interdisziplinär betreuen wir Patienten gemeinsam mit unseren Chirurgen und Frauenärzten im Beckenboden­zentrum. Damit komplettieren wir die notwendige Diag­nostik und bieten entsprechende Therapien konservativ oder operativ an.

Welche neuartigen Technologien verwenden Sie?

Die Urologie gehört zu den innovativsten Fach­disziplinen. Die Medizintechnik entwickelt sich permanent weiter. Instrumente werden filigraner, die Diagnostik präziser. Zur besseren Erkennung eines Prostatakarzinoms können wir seit diesem Jahr u.a. auf eine Kombination aus Magnet­resonanztomo­graphie (MRT) und Ultraschall zurückgreifen, die sogenannte MR-Fusions­therapie. Mit dieser Methode erhöhen wir die Genauigkeit der Gewebeentnahmen aus der Prostata bei Krebsver­dacht. Für die „Knopf­loch-Operationen“ operieren wir mit mo­derns­ter 3D-Technologie gewebeschonend und minimal-invasiv. Die drei­dimensionale Darstellung ermöglicht uns eine präzisere Opera­tionstechnik, um soviel gesundes Gewebe wie möglich zu erhalten. Kleinere Schnitte, weniger Blutverlust und Wundschmer­zen helfen unseren Patienten, nach einer Operation schneller zu genesen. Nächstes Jahr können wir auf einen neuen Röntgen­arbeitsplatz für endourologische Operationen und Unter­suchun­gen zurückgreifen und so eine optimale medizinische Versorgung unserer Patienten mit modernster Medizin­technik anbieten.

Helios Klinikum Pirna
Klinik für Urologie und Kinderurologie
Struppener Str. 13 I 01796 Pirna I Telefon 03501 71 18 50 01 kontakt.pirna@helios-gesundheit.de

Redaktion: Philipp Demankowski

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