Grußwort zum Top Gesundheitsforum 2019/2020

Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden / Foto: Christoph Reichelt
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von Prof. Dr. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Dresden ist nicht nur die Stadt des barocken Prunks und einer selbstbewussten und manchmal eigensinnigen Bürgerschaft, sondern auch ein Zentrum wissenschaftlicher Exzellenz. Gründete sich dieser Ruf anfangs auf die bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert hier etablierte Mikroelektronik, ist die Basis inzwischen beeindruckend angewachsen.

Dazu haben auch die vielen Forschungsinstitutionen beigetragen, deren Fokus auf den sogenannten Lebenswissenschaften liegt. Dazu gehört die Zellbiologie ebenso wie die Genetik und schließlich die große Zahl der medizinischen Fächer. Hier ist es der Medizinischen Fakultät der TU Dresden gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus ein beispielloser Aufstieg gelungen. 1993 mit der Neugründung von Fakultät und Universitätsklinikum gestartet, hat es die Hochschul­medi­zin Dresden geschafft, einen Spitzenplatz in der deutschen und zum Teil auch der europäischen Forschungslandschaft zu erobern.

Im Mittelpunkt dieser Erfolgsgeschichte stehen die Themen Diabetes, neurodegenerative Erkrankungen und Krebs. Jedes dieser Leiden stellt für die Ärzte wie für jeden Patienten eine große Herausforderung dar. In den vergangenen beiden Jahr­zehnten haben viele Formen dieser Erkrankungen an Bedroh­lichkeit verloren. Als Mitarbeiter von Forschungsinstitution oder in der Krankenversorgung leisten Forscher, Ärzte und Pfle­gen­de einen wichtigen Beitrag dafür, dass Patienten an Lebensqualität und Lebenszeit gewinnen.

Dank erstmals eingesetzter Immuntherapien und anderer Formen der molekularen Medizin gewinnt die bereits in der Vergangenheit rasante Entwicklung weiter an Fahrt. Damit geht die Herausforderung einher, die Therapien und damit die Diagnostik immer stärker an die individuellen Gegebenheiten jedes einzelnen Patienten anzupassen. Um hier weiterhin erfolgreich zu forschen und zu behandeln, müssen wir das enorme Potenzial der Digitalisierung nutzen.

An diesem Punkt der Entwicklung können wir uns in Dresden glücklich schätzen, dass die ohnehin sehr breit und sehr zu­kunfts­orientiert aufgestellte Wissenschaftslandschaft in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen ist. – Auch dank vieler Forscherinnen und Forscher, die aus der ganzen Welt zu uns kommen und mit ihren Talenten, Ideen und großem Engage­ment Wissenschaft betreiben. Wir müssen uns in diesen Tagen noch mehr anstrengen, diesen Menschen das Gefühl zu geben, hier willkommen zu sein. 

Diesen Frauen und Männern aus ganz Europa, Amerika, Asien und Afrika gilt unsere ungeteilte Wertschätzung und zwar ungeachtet ihrer sozialen Stellung, ihrer Herkunft, ihres Aus­sehens oder ihrer Lebensgewohnheiten. Diese klare Haltung gilt im Übrigen auch für die Menschen, die unseres Schutzes bedürfen – egal ob es Flüchtende sind oder unsere Patienten. Es ist unser Wunsch und manchmal auch unser Traum, das Leiden Schwerstkranker zu heilen oder zu lindern.

Dabei helfen uns in Zukunft immer mehr Informatiker, Physiker sowie Techniker. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass die TU Dresden den Status einer Exzellenz-Univer­si­tät gewinnen und auch verteidigen konnte. Der partnerschaft­liche und interdisziplinäre Geist der Universität sorgt für weiteres Wachstum. Ein überzeugendes Beispiel dafür ist die Entschei­dung der Else Kröner-Fresenius Stiftung (EKFS), der TU innerhalb der nächsten zehn Jahre 40 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Ziel des „EKF-Zentrums für Digitale Gesundheit“ ist es, Ansätze der künstlichen Intelligenz, der Medizin- und Sen­sor­technik, der Digitalisierung sowie der patientennahen klinischen Forschung interdisziplinär zu verknüpfen. 

Die aktuelle Ausgabe des Top Gesundheitsforums bietet Ihnen Einblick in die Spitzenmedizin, die dank der vielen ambitionierten Ärzte und ihrer Teams in Dresden bereits angewendet und zugleich patientennah weiter erforscht wird. Die in dieser Ausgabe vorgestellte Bandbreite ist beeindruckend. Sie reicht von der hochpräzisen Protonentherapie über die Immun­thera­pie und den Einsatz winzigster Sphären in der Nuklearmedizin bis zur besseren Erkennung von Knochenmetastasen. Dresd­ner Spitzenmedizin beschränkt sich jedoch nicht auf die Diag­nose und Therapie von Krebserkrankungen: So gibt Ihnen die aktuelle Ausgabe des Top Gesundheitsforums auch einen Ein­blick in die moderne, fachübergreifende Versorgung von De­menz-Patien­ten oder den Einsatz von Robotik-Systemen im Operationssälen.                                                                         

Ihr
Prof. Michael Albrecht

Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden 

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