Grußwort zum Top Gesundheitsforum 2024/2025
von Prof. Dr. med. D. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wie bleiben Menschen bis ins hohe Alter gesund und fit? Sicher haben Sie sich auch schon einmal nach der Erfolgsformel für ein langes und möglichst beschwerdefreies Leben gefragt. Ich würde darauf eine Gegenfrage stellen. Haben Sie heute schon einen Spaziergang gemacht? Oder auf Zucker im Kaffee verzichtet? Dabei geht es mir nicht um den sprichwörtlichen Zeigefinger. Viele Menschen wissen, dass gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung die besten Mittel für eine gute Gesundheit sind. Dennoch gibt es immer mehr Menschen, die an Herz-Kreislauferkrankungen leiden oder am Ende daran versterben. Der Prävention kommt deshalb eine große Bedeutung zu. In der Medizin kommt es nämlich heute nicht mehr nur darauf an, mit moderner Diagnostik und neuartigen Therapien Menschen zu heilen, sondern auch zu vermitteln, wie wichtig es ist, Krankheiten vorzubeugen.
Die neue – und deutschlandweit erste – Außenstelle des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) auf dem Campus der Hochschulmedizin Dresden ist einer von vielen Beiträgen dazu. Im Herzen des Onkologie-Campus und angebunden an das Universitätsklinikum Dresden entstehen bundesweit einmalige Voraussetzungen für die Entwicklung innovativer technologiebasierter Ansätze zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen. Im Juli haben wir die Grundsteinlegung gefeiert, 2026 soll die wissenschaftliche Arbeit in dem Neubau beginnen. In dieser Ausgabe von Top Gesundheitsforum erfahren Sie mehr darüber.
Neben dem Beitrag über das DKFZ finden Sie zudem weitere Themen, die zeigen, wie Prävention Einzug in die moderne Medizin gehalten hat. Medizinerinnen und Mediziner machen sich zusammen mit Forschenden auf die Suche nach Möglichkeiten, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Oder aber auch, die Risiken für eine Erkrankung noch genauer zu definieren und mit präventivem Verhalten zu minimieren. Dies umfasst alle medizinischen Indikationen sowie ebenfalls kleine, ganz einfach Tipps, die leicht in den Alltag zu integrieren sind. Zum Beispiel regelmäßige Bewegung, Yoga, Ruhe und Entspannung sowie eine ausgewogene, gesunde Ernährung.
Dabei fällt es vielen Menschen leichter, die Tipps umzusetzen, wenn sie Familie, eine Partnerin oder einen Partner oder gute Bekannte um sich haben, die mitziehen. Das kann ich gut verstehen. Denn gute Partnerschaften und Kooperationen sind auch in der Patientenversorgung von heute und morgen sowie im Krankenhausmanagement unerlässlich. Nur gemeinsam, durch interdisziplinären Austausch und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe können wir die Herausforderungen für die Versorgung aller Menschen angehen. Die Hochschulmedizin Dresden hat dafür viele Projekte der Telemedizin auf den Weg gebracht. Damit gelingt die Vernetzung von medizinischen Angeboten an verschiedenen Orten und der Austausch zugunsten der Patientinnen und Patienten. Das SOS-NET zum Thema Schlaganfall sowie das Kinder Tele-Intensivnetzwerk Sachsen sollen hier exemplarisch genannt sein – auch hierzu finden Sie Beiträge in diesem Heft.
Nicht zuletzt hängt das gemeinsame Gestalten immer auch von engagierten Menschen ab. Menschen, die für ihren Beruf, ihre Heimat oder auch die Zukunft der Region brennen und ihre Visionen leben. Jeder Beitrag in diesem Heft erzählt davon. Lassen Sie sich beim Lesen gern inspirieren. Lesen Sie von Engagement, Anpackermentalität und Motivation – vielleicht hilft diese auch, den kleinen Spaziergang, der Ihnen vielleicht heute noch fehlt, anzugehen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante und aufschlussreiche Lektüre.
Ihr
Prof. Dr. med. D. Michael Albrecht,
Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden