HörCentrum bündelt Expertise für Hörstörungen und Ohrerkrankungen

v.l.: Frank Ohi (Kaufmännischer Vorstand am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden), Patientin Dr. Elisabeth Schumann, Dominique Kronesser (Therapeutische Leiterin SCIC) und Prof. Marcus Neu­dert (Leiter des HörCentrums) / © UKD
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Das HörCentrum der Hochschulmedizin Dresden vereint Leistungen der Diagnostik und Therapie von Hörstörungen und Ohrerkrankungen und vermittelt in verschiedene Spezialsprechstunden.

In der Einrichtung des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden können sich Patienten über eine zentrale Nummer melden, woraufhin sie direkt an die zuständigen Experten und die richtige Spezialsprechstunde weitergeleitet werden. „Mit dem HörCentrum haben wir alle Strukturen am Universitätsklinikum rund um das Ohr und das Hören zusammengeführt“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vor­stand am Uniklinikum. „Das ermöglicht nicht nur trans­parente Versorgungswege für die Patien­tinnen und Patienten, sondern auch eine noch bessere interdisziplinäre Zusammen­arbeit der unterschiedlichen Bereiche.“ Das Spektrum der zu behandelnden Patienten reicht vom Säugling bis zu hochbetagten Seniorinnen und Senioren. „Symptome und Beschwer­den rund um das Ohr oder das Hören sind vielschichtig. Deshalb ist es uns wichtig, die individuell passende Diagnostik und Therapie anbieten zu können“, sagt Prof. Thomas Zahnert, Direktor der Kli­nik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohren­heilkunde.

Cochlea-Implantat für mehr Lebensqualität
Es sind Patientinnen wie Dr. Elisabeth Schumann, die von der neuen Versorgungsstruktur profitieren. Die 37-Jährige leidet an der Erbkrankheit Otosklerose, die zu einer schleichenden Verknöcherung der Hörknöchelchen führt. Im Alter von 17 Jahren ließ sie sich das erste Mal operieren und erhielt eine Steigbügelplastik. Mit 20 Jahren folgte die OP am anderen Ohr. Seit 2008 trägt die Chirurgin auf beiden Seiten ein Hörgerät, doch auch damit verschlechterte sich das Hören zunehmend. Im vergangenen Jahr hat sich die junge Frau für ein Cochlea-Implantat (CI) auf dem rechten Ohr entschieden. Auf dem linken Ohr trägt sie weiterhin ein Hörgerät – aber auch hier könnte irgendwann das Hören über ein Cochlea-Implantat ermöglicht werden. „Ich bin froh über die gute Versorgung am Uni­klini­kum. Das CI gibt mir viel Lebens­qualität zurück, um meinen Alltag mit Familie und Beruf normal zu gestalten“, sagt Elisabeth Schumann, eine von 124 Per­sonen, die 2022 ein- oder beidseitig neu mit einem Cochlea-Implantat versorgt wurden. „Das Beispiel zeigt, wie mannigfaltig die Palette der Mög­lich­keiten ist, um Hörschäden auszugleichen und den Pa­tientinnen und Patienten zu helfen“, sagt Prof. Marcus Neu­dert, der Leiter des HörCentrums.

Spezialsprechstunden im HörCentrum
Das Universitätsklinikum bietet den Betroffenen drei spezialisierte Sprechstunden an. In der Spezialsprechstunde für implantierbare Hörsysteme erhalten Betroffene Be­ratung zu den Möglichkeiten und Grenzen der Versorgung mit voll- und teilimplantierbaren Hörsystemen, während die Allgemeine Ohr- und Hörsprechstunde generalisiert alle Ohrerkran­kungen und auch alle Formen von Schwer­hörigkeit abdeckt. Schließlich wird in der Sprech­stunde für kindliche Hörstörungen (pädaudiologische Sprechstunde) neben der Früherkennung und Therapie von Hörstörungen im Säuglingsalter (Neuge­borenen­hörscreening) auch die Diagnostik von Hörstörungen bei kleinen Kindern inklusive der Beurteilung des (Sprach-) Entwicklungsstandes sowie die Beurteilung hinsichtlich hörverbessernder Operationen in Abhängigkeit des individuellen Hörverlustes angeboten. Hierbei geht es auch um die mögliche Einleitung der Versorgung mit modernen Hörsystemen, implantierbaren Hörsystemen bis hin zu Cochlea-Implantaten in Abhängigkeit des individuellen Hörverlustes.

Das neue HörCentrum ist unter Telefon 0351 458 19383 sowie per E-Mail: hoercentrum@ukdd.de erreichbar.

Redaktion: Philipp Demankowski

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