Grußwort zum Top Gesundheitsforum 2021/2022

© UKD/Christoph Reichelt
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auch diesen Spätsommer können wir nicht so unbeschwert genießen, wie wir es uns gewünscht haben – dazu bleiben die mit der Pandemie verbundenen Herausforderungen zu groß. Das sollte uns jedoch nicht den Optimismus nehmen. Allein der Umstand, dass es binnen Jahresfrist gelungen ist, gleich mehrere hochwirksame Impfstoffe gegen das neue Virus zu entwickeln, zeigt, wie schlagkräftig die Medizinforschung heute ist. Auch der Fakt, dass nach gut einem weiteren halben Jahr nahezu allen Menschen in unserem Land ein Impf­angebot gemacht werden kann, bleibt trotz einiger Kritik im Detail beeindruckend.

Die Pandemie zeigt damit, wie robust Krankenversorgung, Forschung und unsere Volkswirtschaft insgesamt auf Heraus­forderungen reagieren können. Diese Dynamik müssen wir uns nun für weitere Themen bewahren, um vorausschauender als bisher die Zukunft zu gestalten. Aus der Perspektive der Hochschulmedizin Dresden gilt es deshalb, Anstöße für innovative Konzepte und Produkte für den anstehenden Wandel in der Gesundheitsversorgung zu liefern, ihn zu begleiten und aktiv mitzugestalten. Ein wichtiger Fokus muss dabei auf den ländlich geprägten Regionen liegen, die für alle Generationen attraktiv bleiben sollten. Im Mittelpunkt dieser Konzepte stehen idealerweise moderne, auf einer konsequenten Digitali­sierung basierende Versorgungs- und Therapiestrategien sowie eine konsequent ausgebaute und genutzte Telemedizin.

Die Lausitz wird durch den sich verschärfenden Struktur­wandel herausgefordert wie kaum eine andere Region Deutsch­lands. Deshalb ist sie prädestiniert für diesen Inno­vations­schub, den die Medizinische Fakultät der TU Dresden und das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden mit ihren Ideen, Erfahrungsschatz und Netzwerken gemeinsam mit Partnern unterstützen wollen. Wie das konkret aussehen kann, beschreibt der gerade herausgekommene Jahresbericht 2020 des Uniklinikums, der in dieser Ausgabe des Top Ge­sund­­heitsforums vorgestellt wird.

Die Chancen für Innovationen stehen gerade in der Medizin in einem engen Zusammenhang zum Versorgungsalltag. Durch den direkten Kontakt untereinander schöpfen Wis­senschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zugleich ärztlich tätig sind, Anregungen für die Therapien der Zukunft. Manchmal ist es nötig, diese Impulse in der Grundlagen­forschung auf den Prüfstand zu stellen, um zu verlässlichen Ergebnissen zu kommen. Dabei findet die Nagelprobe immer am Krankenbett statt. Dieser Schritt zurück in die Praxis – die Translation – ist eine Kernaufgabe der Hochschulmedizin.

Die Basis einer qualitativ hochwertigen und effizienten Krankenversorgung bildet in der alltäglichen Arbeit eine vorbehaltlose Zusammenarbeit unterschiedlichster Fachgebiete und Berufsgruppen. Dieses Prinzip gilt in der Grundver­sorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum ebenso wie in einem Universitätsklinikum. Manchmal braucht es eine ge­meinsame bauliche Hülle, um die unterschiedlichsten The­men und Akteure enger zusammenrücken zu lassen. Ein Beispiel dafür ist das in Bau befindliche „Zentrum für Seelische Gesundheit“, das derzeit auf dem Dresdner Uniklinikums­campus entsteht. In mehreren Beiträgen dieses Hefts werden die wichtigsten Kliniken und Bereiche vorgestellt, die hier in gut zwei Jahren tätig sein werden.

Mit den hier skizzierten Themen ist das Spektrum dieses Magazins noch lange nicht erschöpft. In der Region ist viel Bewegung: Neue Chefärztinnen und Chefärzte sorgen für ei­nen Generationenwechsel, Kliniken und andere Institu­tionen schärfen ihr Profil zugunsten einer weiter optimierten Kran­kenversorgung und Sachsens führende Krankenkassen setzen auf E-Health-Angebote für eine individuellere Behandlung. Diese Vielfalt an Themen und Akteuren des Gesundheits­sektors in und um Dresden zeigt, dass wir uns in der Region auf eine umfassende wie gute medizinische Versorgung verlassen können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante wie ermutigende Lektüre.

Ihr
Prof. Dr. med. D. Michael Albrecht
Medizinischer Vorstand des
Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden

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