Zahnärzte und Logopäden arbeiten eng zusammen

Fotos: © proDente e.V./Kierzkowski
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Am 6. März 2020 findet der Europäische Tag der Logo­pädie statt. Dieser Aktionstag wurde erstmals 2004 durch den Europäischen Dach­ver­band der Nationalen Logopäden­ver­­bände eingeführt. Ziel des Tages ist es, auf Sprach­­stö­run­gen aufmerksam zu machen sowie das Verständnis der Bevöl­ke­rung für Betroffene zu erhöhen. Zudem soll über die Arbeit der Logopä­den informiert werden, die ihre Patienten nach ärztlicher Verordnung hinsichtlich Sprach-, Sprech- oder Stimm­störun­gen beraten, behandeln oder untersuchen. (Quelle: www.kleiner-kalender.de)

Zähne, Zunge und die Muskulatur unterstützen uns dabei, Laute zu bilden und Worte korrekt zu formen. Funktioniert die Muskulatur nicht richtig, treffen Ober- und Unterkiefer bei geschlossenen Zähnen nicht stimmig aufeinander, haben die Zähne eine Fehlstellung oder liegt die Zunge falsch im Mund, kann dies Auswirkungen auf die Aussprache haben. Sprach- und sogenannte Myofunktionsstörungen müssen oftmals interdisziplinär behandelt werden. Hierfür stimmen sich Zahnärzte und Kieferorthopäden mit anderen Fachgruppen wie Logopäden oder auch Physiotherapeuten ab.

Logopäden: Profis für Mundmotorik
„Zwanzig Zwerge machen Handstand, zehn im Wandschrank, zehn am Sandstrand“, tönt es aus der logopädischen Praxis. Anna ist sieben Jahre alt und hat Probleme, das „S“ richtig auszusprechen. Ihr Zahnarzt hat zu einer kieferorthopädischen Behandlung geraten, deren Erfolg durch Logopädie unterstützt werden soll. Lispeln ist eine der häufigsten Lautbildungs­störun­gen bei Kindern.

Der Gesichtsausruck reicht oftmals aus, um eine Myofunktions­störung zu erkennen: Offener Mund mit hängender Unterlippe, wenig Mimik oder eine träge Zunge beim Sprechen sind typische Anzeichen. Schädliche Gewohnheiten, die zu einer Fehlstellung geführt haben, wie z. B. dauerhaftes Nuckeln an Daumen, Schnul­ler oder Flasche, müssen zunächst abgestellt werden. Auch durch die Nase zu atmen, sollte problemlos möglich sein. Dann kann der Logopäde mit einer Myofunktionstherapie beginnen. Sie trainiert die Muskulatur und harmonisiert die Bewegungs­abläufe. Bei Kindern und Jugendlichen sollten die Eltern in die Therapie mit einbezogen werden. Schon wenige Minuten spielerisches Training täglich mit Schnalzlied oder Pustespiel fördern die Mundmotorik. Wichtig ist, immer die Übungen auch zu Hause zu wiederholen und bestimmte Aufgabenstellungen dabei zu be­rücksichtigen. Ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Zahnarzt, Kieferorthopäden und Logopäden sichert den Erfolg.

Quelle: proDente e.V.

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