Benefizkonzert „Takte gegen Krebs“ am 2. Mai 2023

© Uniklinikum Dresden/Kirsten Lassig
0
Das Benefizkonzert „Takte gegen Krebs“ in der Dresdner St. Pauli Ruine lädt zu einem abwechslungsreichen Programm einDas Benefizkonzert kommt einem Lotsendienst am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) zugute, der junge Menschen mit Krebs vernetzt.

Das Benfizkonzert bestreiten Musiker der Sächsischen Staatskapelle Dresden und des Leipziger Gewandhausorchesters. Junge Patientinnen und Patienten sind in Tanz, Musik, Texten und Bildern auf der Bühne präsent. 

Aufgeben ist keine Option
Wenn Jugendliche und junge Erwachsene an Krebs erkranken, trifft sie das in einer sehr bewegten Lebensphase, in der Themen wie der Wunsch nach Selbstbestimmung, Schulabschluss, Ausbildung, Studium und Familienplanung im Vordergrund stehen und plötzlich alle Pläne durch die Krankheit ausgebremst werden. Unter dem Motto „Aufgeben ist keine Option“ geben junge Patientinnen und Patienten beim Benefizkonzert am 2. Mai Einblicke in ihre Wünsche, Vorhaben und Anliegen. Künstlerinnen und Künstler greifen die Impulse auf und gestalten ein Programm voller musikalischer Überraschungen. „Wir laden die Besucherinnen und Besucher zu einer künstlerischen Spezialtherapie ein, mit viel Humor, aber auch Nachdenklichkeit, mit toller Musik und beeindruckenden jungen Patientinnen und Patienten“, sagt der künstlerische Leiter des Konzerts, Henry Schneider.

Austausch hilft Patient*innen
Zu den Patientinnen und Patienten, die während des Konzerts auf der Bühne präsent sind, zählt Lisa Köhler (20), die im Alter von 16 Jahren an Lymphdrüsenkrebs erkrankte. In selbstverfassten Geschichten und Gedichten setzt sich die Auszubildende zur Pflegefachkraft mit ihrer Krankheit auseinander. Aus einem ihrer Texte, den sie beim Konzert vortragen wird, stammt das Motto des Konzerts: „Aufgeben ist keine Option“. „Das war für mich in der Zeit, als ich intensive Therapien und starke Schmerzen hatte, ein wichtiger Gedanke. Mittlerweile stehen Rollstuhl und Krücken in der Ecke und ich habe wieder viele Pläne. Aber die Krankheitserfahrung ist natürlich ein Teil von mir und es tut gut, mit anderen Leuten zu reden und Spaß zu haben, die Ähnliches erlebt haben“, sagt Lisa Köhler.

Lotsendienst vernetzt Menschen mit Krebs
Diesen Austausch soll künftig ein Lotsendienst am NCT/UCC fördern, der junge Menschen mit Krebs vernetzt. Denn für sie ist es oft schwierig, gleichaltrige Patientinnen und Patienten kennenzulernen. „Ein Grund hierfür ist die Unterteilung in Kinder- und Erwachsenenmedizin. So werden Jugendliche oft zusammen mit Säuglingen und kleinen Kindern in der Kinderklinik behandelt und junge Erwachsene zusammen mit älteren Menschen in der Erwachsenenklinik“, erklärt Dr. Judith Lohse, Ärztin an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Dresden. Der Lotsendienst soll die jungen Patientinnen und Patienten während ihres stationären Aufenthalts besuchen, Kontakte herstellen und auch während der ambulanten Therapie und Nachsorge Möglichkeiten zum regelmäßigen Austausch über ein Café und Bewegungsangebote schaffen.

Sprechstunde für die Nachsorge
Mit der „Transitionssprechstunde“ wurde im Jahr 2020 am Universitätsklinikum Dresden bereits ein spezielles Angebot für junge Menschen mit Krebs etabliert. Die Sprechstunde ermöglicht Patientinnen und Patienten in der Nachsorge einen optimalen Übergang von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin, durch eine umfassende Betreuung von Ärztinnen und Ärzten aus beiden Bereichen, eine speziell geschulte Sozialarbeiterin und eine Koordination aller fachärztlichen Behandlungen. Mit dem Lotsendienst soll das passgenaue Angebot für jungen Krebspatientinnen und -patienten weiter ausgebaut werden.

„Eine Krebserkrankung im Kindesalter kann heute in den allermeisten Fällen geheilt werden, rund 80 Prozent der Betroffenen werden wieder gesund. An die akute Krankheitsphase schließen sich viele Jahre der Nachsorge an. Es ist wichtig, dass junge Patientinnen und Patienten sich während und nach der Therapie gut aufgehoben fühlen und langfristig zu Kontrolluntersuchungen gehen. Die Transitionssprechstunde und das geplante Lotsenprogramm sind hierfür eine wichtige Unterstützung“, sagt Dr. Katharina Egger-Heidrich, Ärztin an der Medizinischen Klinik I des Uniklinikums Dresden, die gemeinsam mit Dr. Lohse die Transitionssprechstunde leitet.

Benefizkonzert „Takte gegen Krebs“°
Wann: Dienstag, 2. Mai, 19 Uhr, Einlass ab 18.00 Uhr (freie Platzwahl)
Wo: St. Pauli Ruine, Königsbrücker Platz, 01097 Dresden
Ticketverkauf: www.nct-dresden.de/takte sowie an allen Dresdner Vorverkaufsstellen
Tickets: ab 25 Euro und 15 Euro (ermäßigt), zzgl. Gebühren

Konzertformat: Durch den Kauf eines Tickets erwerben die Besucher symbolisch einen Takt eines Musikstücks auf dem Programm. Wenn nicht alle Takte verkauft werden, bricht die Musik plötzlich ab – ein Einschnitt, der symbolisch für die Dramatik einer Krebsdiagnose steht. Das Konzertformat „Takte gegen Krebs“ wurde am NCT Heidelberg entwickelt, das dafür mit dem Deutschen Fundraising-Preis ausgezeichnet wurde.

Weitere Informationen unter: www.nct-dresden.de/takte

Sie interessieren Sich möglichweise auch für:

X