Die SMS für mehr Sicherheit

Dr. Robin Weidemann hat mit seinem Team den SMS-Service für Patienten entwickelt und am Uniklinikum eingeführt. Foto: UKD/Holger Ostermeyer.
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Patienten erfahren via Kurznachricht von Terminen und Testergebnissen. Während der Corona-Krise hat das Uniklinikum Dresden das System erfolgreich eingeführt. Die Nutzerzahlen steigen stetig.

In Zeiten der Corona-Pandemie musste das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden kurzfristig effiziente Lösungen für eine sichere Patientenbetreuung finden. Denn nicht wenige Patienten, die ambulant zur Behandlung kommen sollten oder einen Nachsorgetermin hatten, haben diesen aus Angst vor einer Infektion nicht wahrgenommen. Deshalb hat das Klinikum ein neues Benachrichtigungssystem für die Patienten seiner Ambulanzen etabliert: die Patienten-SMS. Durch das unkomplizierte und schnelle Versenden von Kurznachrichten auf die Mobiltelefone der Patienten ist es möglich, in Echtzeit über Terminverzögerungen zu informieren. So befinden sich nur die Patienten im Wartebereich, deren Ter – min unmittelbar bevorsteht. Das Risiko für eine mögliche Virusinfektion wird so gesenkt. Auch die Infektions-Fachambulanz hat die Patienten-SMS genutzt. So haben auf Corona getestete Patienten negative Ergebnisse direkt übermittelt bekommen.

Auch Befunde werden übermittelt

Voraussetzung für den Service ist, dass die Patienten ihre Mobilfunk-Nummer in die Patientenakte eintragen lassen und ihr Einverständnis zur SMS-Kommunikation erteilen, was sich jederzeit widerrufen lässt. Neben Befunden sind auch die Informationen, wo und wann der Behandlungstermin stattfindet, schützenswert, da sie prinzipiell der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen. Dass diese neue Form der Kommunikation mit Patienten umgesetzt wurde, ist Dr. Robin Weidemann und einem Team von Mitarbeitern des Zentrums für medizinische Informatik des Uniklinikums zu verdanken. Parallel zu seiner klinischen Tätigkeit als angehender Facharzt für Innere Medizin entwickelt Dr. Weidemann für das Uniklinikum neue Versorgungskonzepte für eine digitalisierte Medizin. Er gehört auch zu den Initiatoren des „Clinicum Digitale“ – einer ärztlichen Fortbildungsveranstaltung zur Digitalisierung in der Medizin, die in Kooperation mit der Sächsischen Landesärztekammer und der TU Dresden veranstaltet wird.

Direkte und unkomplizierte Kommunikation

Seit April werden durchschnittlich 150 Kurznachrichten pro Tag an Patienten des Klinikums verschickt. „In Zeiten der sozialen Medien erscheinen SMS ein wenig antiquiert. Und doch lassen sich diese Nachrichten nach wie vor von jedem handelsüblichen Mobilfunktelefon ohne Voreinstellungen unkompliziert empfangen und versenden“, sagt Dr. Weidemann. Diese geringen Hürden machen das Angebot auch für ältere Patienten attraktiv. „Auch wenn die Lösung auf den ersten Blick simpel erscheint, braucht es den Willen unterschiedlicher Professionen, mit Nachdruck eine solche Innovation im Alltag zu etablieren. Die jetzt eingeführte Lösung ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum digitalen Uniklinikum“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden.

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